Mehr guten Sex in der TV-Werbung möchte Dolly Buster gerne sehen. (dpa via newsroom.de) Da frage ich mich nur, in welcher Werbung es überhaupt richtigen Sex zu sehen gibt. An die längste Praline der Welt glaube ich nämlich genauso wenig wie an den Osterhasen. Apropos Praline. „Stöhnende, Pralinen naschende Frauen“ hält Frau Buster für das Höchstmaß an Fantasie in den PR-Agenturen.
Damit mag sie ja durchaus Recht haben, ich frage mich aber nur, wie guter Sex in der Werbung stattdessen aussehen könnte. Zum Beispiel wenn vor der Kopulation der Tampon mit der Feststellung entfernt wird: Huch, der hätte es aber noch ein, zwei Tage getan. Nagut, das wäre auch noch sexfrei. Oder wenn zwei Hartz-IV-Empfänger es im neuen Volkswagen Fox treiben, weil in der Sozialwohnung von Mutti die Wände so hellhörig sind? Auch nicht sonderlich orginell.
Auf jeden Fall sollte der Spot ohne Dolly Buster sein. Das „Aa, bä oder cä“ war schon auf Schnell-mal-pinkeln-gehen-Niveau, da schaute man sich in der Werbepause lieber den Schöfferhofen-Bauchnabel an. Dort sah man zwar auch nicht viel, aber bekanntlich liegt die Erotik oft darin, etwas nicht zu sehen. Die Fatasie ist eben nicht nur in der PR-Agentur, sondern auch in den Köpfen der Zuschauer gefragt. Die TV-Präsenz von Frau Buster kann dabei eigentlich nur stören.