Hoppla, was ist denn das? Da steht jemand vor der West-Reklame und klebt zehn, zwanzig Post-its drauf. So geschehen vor ein paar Tagen auf dem Gelände des Bonner Hauptbahnhofs. Und sie war nicht allein. Eine ganze Schar junger Leute überzieht den Bahnhof. Ein kurzer Griff in die seitlich umgehängte Tasche und schon sind die nächsten Post-its parat.

Werbeträger mit Post-it-Werbung

Und mit einem kurzen Griff war auch ein Exemplar in meinem Besitz. „Wo gibt’s die passende PARTY zum Outfit?“ steht drauf, sieht aus wie handgemalt, ist aber gedruckt. Als ob für eine Szene-Disko geworben würde. Die ideale Kreuzung aus in die Hand gedrücktem Flyer und Telefonnummer zum Abreißen. Und auf der Rückseite: die Werbung für web’n’walk von T-Mobile. Natürlich fehlt auch der passende Link nicht. Einfach das Post-it mitnehmen und daheim im Internet nachschauen.

Nur wenige Minuten, und die Zettel klebten auf Werbeflächen, Telefonhäuschen, Autotüren und Fahrradsätteln, nicht aber auf den Aushängen der Deutschen Bahn. Kein einziger klebte auf einer Abfahrttafel. Dieser Bahnhofsüberfall war keine spontane Aktion, sondern gut organisiert. Ich frage mich nur, ob mit offiziellem oder stillem Einverständnis der lokalen Bahn-Chefs. Ein Lehrstück für gelungenes Guerilla-Marketing.

Das Post-it

Hat dies eine Agentur organisiert? Oder wurden von T-Mobile nur einzelne Studenten angeheuert? Hipp waren sie auf jeden Fall. Und wo gibt es nun die passende Party zum Outfit? Keine Ahnung. Die Website von T-Mobile gibt auch keine Antwort. Man wird nicht auf eine hippe Flash-Website geleitet, sondern zu der ohnehin schon existierenden Website von T-Mobile. Standardkost. Für potentielle Partygänger eine Sackgasse.