„Die Linkspartei wird in der Bundestagswahl-Sendung von TV total präsent sein – unüberhörbar und unübersehbar“, so die Ex-PDS in einer Presseerklärung. Gysi und Lafontaine wollten beide nicht persönlich vorbeischauen, den Vorschlag der Linkspartei akzeptierte dagegen Raabs Redaktion nicht. Und nach der angekündigten Krawallbereitschaft der Linken, wurden kurzerhand auch die 50 Studiogäste wieder ausgeladen. Bei Raab wird es definitiv keinen Rabatz geben.

Man kann nur vermuten, was hinter den Kulissen geschah. Die anderen Parteien schicken durchaus Politikprominenz ins Rennen; auflaufen werden Müntefering, Wulff, Beckstein, Westerwelle und Trittin. Die Linkspartei wirft Stefan Raab nun vor, die Vorschläge der anderen Parteien durchaus akzeptiert zu haben. Mit anderen Worten: Die Linkspartei wird anders behandelt.

Und das kann durchaus sein. Gerne werden Fernsehrunden mit Vertretern der im Bundestag vertretenen Parteien gebildet. Da ist die Linkspartei dann mangels Fraktionsstatus nicht dabei. So quotenbringend Gysi und Lafontaine auch sind, die Linkspartei als solche soll dann doch nicht ins Parlament befördert werden. In den Redaktionen herrscht offenbar ein alt-bundesrepublikanischer Konsens, dass dort nur vier Parteien etwas zu suchen haben.

Insofern wird die TV Total Bundestagswahl auch keine wirklichen Überraschungen bringen. Der N24-Chefredakteur Peter Limbourg an der Seite von Raab wird dafür sorgen, dass es zu keinen Ausrutschern bzw. Bevorteilungen einzelner Parteien kommt. Die Späßchen, die von Raab zu erwarten sind, werden auf dem Niveau von JU-Gruppen sein, die eine Veranstaltung der SPD stören, nur eben lustiger.