Thomas Gottschalk im Internet? Wer denkt da nicht sofort an ein Seniorenförderungsprogramm der Bundesregierung? (Ist Opa schon drin?) Weit gefehlt, falsches Ende des Lebensalters. Du bist nicht Deutschland Gottschalk, sondern Gottschalk ist jetzt Internet. Im drin. Der Experte Tommy spricht: „Die Zukunft findet online statt und falls mich dann noch einer sucht, kann er mich schon jetzt dort finden.“ (via newsroom.de und e-market)

Einen Vorteil hätte es ja: Beim Surfen bewegt man sich nur in einem recht kleinen Teil des Internets, auf Gottschalks Website war ich jedenfalls noch nie. Beim Zappen aber kommt man bei jedem Sender vorbei. Immer wieder. Und da ist dann auch schonmal der Gottschalk dabei. Brrrr.

Trotz der vollmundigen Ankündigung wird Gottschalk aber weiterhin im Fernsehen zu sehen sein. Sein Engagement im Internet ist rein pekuniär, er macht Werbung für Neckermann. Am 28. Oktober interviewt er zum ersten Mal „Prominente aus Mode, Sport oder Musik“ – quasi Fernsehen im Internet. Langweilig. Und wieso spricht Gottschalk von „Medium von gestern“ und „Medium von morgen“, wenn er im Internet eh das Gleiche macht wie im Fernsehen? Da hat wohl einer nicht verstanden, was das Internet ist. Neckermann übrigens auch nicht.

Eigentlich ist das eine klassiche New-Economy-Schnapsidee. Man nehme einen teuren Fernsehstarmoderator und ein Format (Videoübertragung im Internet), das in der Produktion und Verbreitung teuer ist und kaum jemand freiwillig nutzt, erst recht nicht der typische Wetten-dass-Zuschauer. Und im Gegenzug erwartet man einen üppigen Geldregen, der die Ausgaben um was auch immer übersteigt. Wo wird das Geld dann eigentlich eingespielt? Auf neckermann.de? Da war ich übrigens auch noch nie. Man hätte Gottschalk wohl besser für einen Shoppingkanal verpflichten sollen.