Den Zeitungen laufen die Leser weg. Und wo lese ich das? Natürlich, im Internet. Denn dorthin verschwindet ein Teil der papierenden Leserschaft. Der Rest schaut lieber in die Glotze. Nunja. Die Meldung von Spiegel Online bezog sich auf die USA, ich sitze aber hier in der deutschen Provinz. Etwas schief das Bild. Vielleicht aber auch nicht.

Ich habe zwar keine aktuellen Zahlen zur Hand, in Deutschland wird es aber nicht groß anders sein. Fazit: Wer bislang Zeitungen gemacht hat und am Ball bleiben will, muss sich nun auch online engagieren. Und was die Zeitungen da abliefern (das gilt auch für die Fernsehsender) ist oft mehr als mau. Großes Lob übrigens an Spiegel Online, während ich mit Zeit Online nicht viel anfangen kann.

Frank Patalong, Chef der Spiegel-Netzwelt, hat (glaube ich) mal auf einer Konferenz gesagt, dass er die Reichweite von Spiegel Online nicht mehr für ausbaufähig hält. Ich glaube, er hat sich geirrt. Da steckt noch viel Potential drin. Die Zahlen einiger Technikmagazine habe ich in den letzten vier, fünf Jahren fest im Blick gehabt. Da gab es viel Stagnation, und ab und zu sprangen bei einigen Magazinen die Page Impressions ein paar Stockwerke nach oben. Wahrscheinlich, wenn ein neuer Chefredakteur oder ein neuer Chef der Webentwicklung das Ruder in die Hand genommen hat.

Dass Patalong unrecht hatte, zeigen übrigens auch die aktuellen Zahlen. 365 Millionen PIs für Spiegel Online im September, mit erstaunlichen Wachstumsraten über einen traditionell schwachen Sommer hinweg. Die Zeitungen werden sich etwas einfallen müssen, um ihre Leser zu halten oder zumindest auf ihre eigenen Webangebote zu lenken. Ich bin mal gespannt.