Wer heute morgen zum Fenster rausgeschaut hat, musste ernüchtert feststellen, dass es noch genauso aussieht wie im letzten Jahr gestern. Ein Blick auf Telepolis offenbarte selbiges: Unter „Pandora macht’s möglich“ veröffentlichte Ernst Corinth gestern zuerst die Behauptung, Telepolis unterhalte „durch bekanntlich fein formulierte und fehlerfreie Texte“, um dann im zweiten Absatz einen solchen Fehler einzubauen: „Auf der Seite Pandora.com hat nun jeder spielerisch ugriff auf diese Datenbank“. Zzzzzz.
Ein dummer Fehler. Bei aller Nachsicht. Ich weiß nur zu gut, dass der Druck hoch ist, einen Artikel schnell zu veröffentlichen. Infolgedessen sinkt die Fehlertoleranz, doch spätestens eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung sollte die fehlerbereinigte Endfassung erreicht sein. Und auch mit einer Vier-Augen-Prüfung ex post kann ich gut leben, so habe ich schließlich selbst lange genug Texte redigiert. Doch in den geschätzten 36 Stunden vom Onlinegang bis jetzt hätte zumindest einem der vier im Impressum von Telepolis aufgeführten Redakteure der Fehler auffallen und dieser von ihm korrigiert werden müssen.
Und jetzt zum eigentlichen Punkt. Eigentlich sollte ich das hier gar nicht schreiben. Denn wenn ich nur einen einzigen Fehler in diesem Blogeintrag versenke, stehe ich als ein noch größerer Depp dar, als ich Telepolis gerade versuche hinzustellen. Und die persönliche Klatsche habe ich mir schließlich auch schon abholen müssen. Verdient hatte ich es ja. Im Umkehrschluss heißt dies aber: Wer sich selbst erhöht oder anderen ans Bein pinkelt, sollte mit noch mehr Sorgfalt arbeiten, als dies ohnehin schon angebracht ist. Oder klassisch formuliert: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Oder mal kurz vor die Tür gehen.
Screenshot von Telepolis. Markierung des Fehlers durch netzausfall