Vorgestern hat es Fabian Mohr in seinem Notebook | Online Journalismus gemeldet, gestern zog der Netzjournalist Thomas Mrazek nach: die Selbtbeschau-Website onlinejournalismus.de gibt es nun in der Version 3.0 (beide gehören zum Redaktionsteam). Neben einem gelungenen Redesign gibt auch ein paar frische Inhalte. Wir gratulieren! Und wollen in Zukunft wieder mehr davon.

Bislang war es etwas mühselig, onlinejournalismus.de im Blick zu behalten. Es gab keine RSS-Feeds. Täglich vorbeizuschauen lohnte auch nicht, da es im Logbuch nur noch selten Einträge gab. Wenn man dort allerdings fündig war, war die Meldung oft schon einige Tage alt. Jetzt geht es wieder schön fix. Aber es war ja auch anders gedacht: Noch bevor die Weblogs wie Wellen übers Land zogen, beschäftigte sich onlinejournalismus.de im klassischen Magazin-Stil („Das Magazin zum Thema“) mit der neuen Medienform (Onlinejournalismus, nicht Blogs!). Seit April 2000 gibt es schon onlinejournalismus.de, im Jahr 2003 wurde es mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet (den hätte ich auch gerne). Nicht zuletzt der guten Dossiers wegen.

Sehr schöner Seitenhieb übrigens auf das ganze Web-2.0-Geschwubber: Es heißt nicht „Redesign“ oder „Umstellung auf WordPress“, sondern Version „3.0“. Da sehen die Zwei-Punkt-Nuller ganz schön alt aus. Wer beide Ausgaben vergleichen will: Die alte Version gibt es noch unter http://goa2003.onlinejournalismus.de/. Und da ich durchaus in der Lage bin, bis drei zu zählen, habe ich die Uraltversion auch noch auf den Seiten von onlinejournalismus.de gefunden. Bei dem Anblick höre ich allerdings mein altes Analogmodem wieder im Ohr fiepsen. Gruselig.

3.0 ist allerdings ein Versprechen, das hoffentlich auch gehalten wird. Aus dem Magazin ist ein Blog geworden. Worin auch immer der Unterschied besteht. Neu sind wie oben erwähnt die RSS-Feeds. WordPress eben. Logbucheinträge und Langtexte werden nun nicht mehr getrennt aufgeführt. Ein Blick auf die Seite von heute zeigt als erstes zwei Texte, die nicht in die Chronologie passen. Die klassischen Topthemen. Dort stehen wohl in Zukunft die neuesten Langtexte, damit sie nicht übersehen werden. Vielleicht sollte man dies besser kennzeichnen und dort eine klare Linie ziehen, wo der neueste Blogeintrag beginnt.

Im Ganzen ist das neue Layout gefällig, wobei mir das alte aus dem Jahr 2003 auch gefallen hat. Aber das könnte man ja jetzt verschenken. Einige Magazine/Blogs hätten es bitter nötig. Einziger Kritikpunkt: Der/die/das Tag-Cloud rechts oben halte ich für Platzverschwendung. Aber das ist meine persönliche Meinung. Oder Geschmackssache. Oder wie auch immer. Schließlich kommt es auf die Texte an. Und da will ich mich nicht beklagen.