Anderes Wort. Sagt man doch so, oder? Zumindest wenn man als kleines Kind nach der richtigen Vokabel sucht. Oder Gast in einer Quizshow ist. „Sag mal ein anderes Wort dafür.“ – Apropos Quizshow. Warum muss man eigentlich immer diese Anglizismen verwenden? Das kann man doch auch auf Deutsch ausdrücken. Und nicht wie Herr Klinsmann letztens „auf Deutsch, in Englisch und auch in Italienisch“. Wobei diese Worte nicht vom Bundestrainer, sondern von einem Spiegel-Online-Redakteur stammen. Der sollte mal bei seinem Kollegen Zwiebelfisch Nachhilfestunden nehmen.

Der Altmeister im richtigen Gebrauch der deutschen Sprache ist aber immer noch Wolf Schneider. Er und seine Aktion „Lebendiges Deutsch“ suchen nun ein anderes Wort für „Blackout“. (via newsroom.de) Zuletzt haben sie durch einen solchen Wettbewerb das Wort „Startuhr“ gefunden, das den guten alten Countdown ersetzen soll. Beziehungsweise kann. Es geht schließlich nicht darum, alle Ausdrücke zu verdammen, die aus dem Englischen stammen. Die Aktion sagt selbst: „Wir sind keine Puristen, keine Fremdwort-Jäger, keine Bilderstürmer. Wir bejahen die Bereicherung des Deutschen durch fremde Sprachen; und manche Importe gerade aus dem Englischen begrüßen wir. Unsere Initiative richtet sich allein gegen die schiere Anglomanie, gegen das Übermaß.“

Und was ist nun ein Blackout? Da ich diese Zeilen auf einem Windowsrechner tippe, fällt mir natürlich sofort „brain reboot“ ein. Aber das ist ja auch englisch. Und wer weiß, vielleicht mahnt Microsoft mich dann auch ab. Blackout, als ich dieses Wort zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe, war Heiner Geißler noch Generalsekretär der CDU. Wie wäre es mit „Kohlscher Gedächtnisschwund“? Canoo.net, so eine Art schweizer Duden, führt Blackout übrigens als „psychische Störung“. Nun ja. Ich bin gespannt, welche Vorschläge sonst noch so eingereicht werden.