4,99 Euro für eine WLAN-Flatrate von AOL – gibt es das nicht schon längst? Da scheinen Golem und Heise doch glatt auf die PR reingefallen zu sein. Oder das Wetter ist so verführerisch gut, dass man schnell nach draußen wollte. Denn wirklich neu ist das Angebot nicht. Wer bisher eine DSL-Flatrate von AOL hatte, konnte die WLAN-Hotspots kostenlos mitbenutzen, jetzt gibt es das auch ohne Koppelung an den DSL-Zugang. WLAN pur. Für 4,99 Euro. Wenn die Lieblingskneipe also einen AOL-Hotspot hatte, ist man eben AOL-Kunde geworden. Und gut war’s.

Das musste nicht einmal eine DSL-Flatrate sein. Mit einem AOL-Standardtarif ging es auch. Und das war um einiges günstiger als die üblichen WLAN-Hammergebühren. Das Problem ist nur: Es gibt viel zu wenige AOL-Hotspots. Bei mir in Bonn wurde vor gar nicht so langer Zeit der letzte abgebaut. Schönes Angebot, kaum nutzbar. Ganz so ernst scheint der DSL-Provider sein WLAN-Angebot nicht zu meinen. PR eben. Bei anderen Providern ist das nicht anders. Auch sie bieten oder boten einige Extras. 1&1 verschenkt Freiminuten, zu nutzen in Berlin, im Flugzeug oder im Ausland. Bei der Telekom ist es, glaube ich, schon länger her. Immer geht es nur darum, unterstelle ich mal, das DSL-Geschäft anzukurbeln. WLAN wird nicht als eigenes Geschäftsmodell gesehen.

Dabei würde ich durchaus etwas dafür zahlen, im Sommer draußen sitzen zu können, mit dem Laptop auf dem Schoß zu arbeiten und wie gewohnt über VoIP erreichbar zu sein. WLAN wird erst dann erfolgreich sein, wenn DSL-Provider und Mobilfunker dies als ein weiteres Standbein ansehen und die Preise so moderat halten, dass nach und nach mehr Kunden darüber ins Netz gehen. Für fünf Euro Aufschlag auf meine bisherige Grundgebühr (DSL oder Mobilfunk) würde ich eine WLAN-Option nutzen. Das musst nicht einmal eine Flatrate sein. Oder das Ganze für 10 Euro, wenn es ein unabhängiger WLAN-Anbieter ist.

Insgeheim hoffe ich ja noch auf das Konzept von FON. Wer seinen heimischen DSL-Anschluss über WLAN für andere Foneros freigibt, darf dann auch deren WLAN-Netze kostenlos mitnutzen. Würden genug Leute mitmachen, hätte man an fast jeder Straßenecke einen kostenlosen Internetzugang, den man dann auch wieder dazu nutzen könnte, über das Smartphone und einen VoIP-Client kostenlos zu telefonieren. Allein schon deshalb sollten sich die Mobilfunker stärken beim WLAN engagieren.