Ich will doch nicht nur meckern, sondern auch mal loben: Den RSS-Alert, den Spiegel Online heute vorgestellt hat, finde ich richtig klasse. Nutzen werde ich ihn trotzdem nicht. Aber dazu später.

Der RSS-Alert ist ein kleiner RSS-Reader, der – sehr praktisch – über den Systemtray zu erreichen ist, aber nur den RSS-Feed von Spiegel Online abruft. Wird eine neue Meldung auf Spon veröffentlicht, fährt über dem Tray eine kleine Meldung aus, die die Überschrift und einen Anreißer wiedergibt. So ähnlich kennt man das von eingehenden E-Mails. Man hat nun die Möglichkeit, die Meldung anzuklicken, die sich dann im Browser öffnet. In den Einstellungen kann man bestimmen, welche Ressorts einbezogen werden.

Nun zurück zum Lob: Spiegel Online hat offensichtlich verstanden, dass man dem Leser keine Technik verkauft, sondern einen Nutzen. Während ich hier schon zweimal vom (System-)Tray gefaselt habe, spricht Spon von „einem kleinen Fenster in der unteren rechten Bildschirmecke“ und platziert daneben einen Screenshot. Das versteht sogar meine Oma.

Und das ist offenbar auch die Zielgruppe für den „SPIEGEL ONLINE Alert“, so heißt er offziell. Ich nutze eh einen eigenen RSS-Reader, da brauche ich keinen zweiten für die Spon-Feeds. Wobei ich die auch gar nicht abonniert habe – das ist einfach zu viel. Kollege Wagenhöfer hat mal erzählt, Spiegel Online schickt zwei hundert Meldungen am Tag. Ich habe das nie überprüft, aber die Übersicht lässt sich so nicht behalten. Man kann auch den ganzen Tag damit verplempern, RSS-Feeds auszusortieren und zu lesen. Ich schaue lieber regelmäßig auf der Website vorbei. So lässt sich auch viel besser – mit einem Blick (!) – sehen, was neu ist. Denn das ist das zweite Lob: Keine Startseite einer deutschen Nachrichten-Website ist so übersichtlich wie die von Spiegel Online.

Amüsant allerdings, dass ich gestern einen Blogeintrag „Spiegel Online: Was man so im RSS-Feed findet“ geschrieben habe. Purer Zufall, das hatte nichts mit dem heute veröffentlichten RSS-Alert zu tun. Aber kurz nachdem ich gestern den Blogeintrag online gestellt hatte, klickte sich der Spiegelproxy mehrmals auf Netzausfall. Anhand der IP-Adressen anscheinend eine kleine Arbeitsgruppe, zumindest Tischnachbarn. Ein sehr schöner Gedanke, dass dort vielleicht jemand einen kleinen Schock bekommen hat. Aber keine Sorge, Jungs, was der BND kann, kann ich noch lange nicht.