Wer schön schreiben will, verwendet schöne Bilder. Und wer dies politisch korrekt tun will, zieht dafür Bilder heran, die dem dumpfen Klischee widersprechen. So wurde während der Fußball-WM gerne über Dönerbuden berichtet, die sich mit Deutschlandflaggen schmücken. Doch Vorsicht! Die schwarz-rot-goldenen Dönerbuden gab es wirklich, doch Spiegel Online scheint mal wieder die Fantasie durchgegangen zu sein.

Schlimm genug, dass die ewigen Partyotismus-Artikel auf Spon immer noch kein Ende nehmen, heute musste ich auch sowas lesen: „Vier Wochen lang hüllte sich das Land in Schwarz-Rot-Gold, […] und sie kleideten als Rock, Bikini, Kopftuch oder Burka.“ Aha. Die Fahne um die Hüften gebunden? Habe ich gesehen. Den Bikini in den Landesfarben? Auch. Die Flagge als Kopftuch getragen? Kann ich mir gut vorstellen. Aber als Burka? – Dann mach ich mir einen (Augen)schlitz in die Fahne und find sie wunderbar? Anscheinend weiß der Autor nicht, was eine Burka ist. Aber hört sich doch gut an! Oder?