Den La Fonera zu installieren erinnerte mich ein wenig an die Rückkehr nach einem IKEA-Einkauf. Paket aufreißen, alle Teile darin erklären sich eigentlich schon von selbst (viel zu stöpseln gibt es am La Fonera auch gar nicht), und die Aufbauanleitung kann von Menschen mit Kindergartenniveau verstanden werden. Nun gut, IKEA kommt tatsächlich ohne Text aus, das ist beim La Fonera nicht ganz so. Dennoch fällt positiv auf, dass die Kurzanleitung in einem viel besseren Deutsch formuliert ist als die Website oder das Blog. Hier wurde versucht, etwas idiotensicher zu machen, anders hat Fon.com auch keine Chance, seine Router-Neubesitzer dazu zu bewegen, die Teile ans Netz zu bekommen.

Meine erste Unsicherheit bestand nun darin, ob ich den La Fonera direkt an meine Fritz!Box anschließen könne. Vor einiger Zeit hatte ich in einem Forum gelesen, dass Foneros auf diese Weise Zugriff auf mein privates LAN nehmen könnten. Empfohlen wurde, einen Switch dazwischen zu schalten, den ich aber nicht besitze, und ich sah mich schon wieder einen alten Zyxel-Router in Betrieb nehmen, an den ich gleichzeitig den Fritz und den La Fonera hängen müsste. Eine Stromverbrauchsorgie ohne Gleichen. In der Kurzanleitung wird der La Fonera aber direkt an den DSL-Router gesteckt. Nochmal gegengecheckt im Internet, das Problem bestand wohl nur bei alten Fon-Routern.

Der Zugriff vom öffentlichen WLAN auf das private WLAN oder auf die Fritz!Box und dort angeschlossene Rechner sind per default unterbunden. Ich habe aber auch den Zugriff vom privaten WLAN auf die Fritz!Box gesperrt und werde weiterhin das WLAN der Fritz!Box nutzen. Diese habe ich dazu noch mit einem Passwortschutz versehen. Dann folgte der Test: Im mehrmaligen Versuch kam ich weder auf die Fritz!Box noch auf den Rechner, der per LAN-Kabel an den AVM-Router angeschlossen ist.

Jetzt habe ich aber ein paar Schritte übersprungen. Zuerst habe ich natürlich den La Fonera verkabelt wie in der Anleitung vorgegeben, dann die WLAN-Verbindung zu meiner Fritz!Box gekappt und nach verfügbaren WLAN-Netzen gesucht. Die beiden neuen Netze MyPlace und FON_AP wurden umgehend angezeigt, allerdings mit unterschiedlicher Signalstärke. FON_AP hat bei der dazugehörigen Anzeige nur vier von fünf Balken, obwohl Laptop und La Fonera gerade einmal einen halben Meter auseinander standen. Später hatte auch mal MyPlace nur die vier Balken, während FON_AP mit voller Leistung on Air war.

Loggt man sich in FON_AP ein (beide SSID lassen sich übrigens ändern) und ruft im Browser irgendeine Seite auf, erscheint zuerst eine Fon-Seite mit einem Begrüßungstext, rechts oben kann man sich als Fonero einloggen. Aliens und Bills werden hier zur Kasse gebeten. Fon.com erkennt auch, dass der Router zum ersten Mal mit dem Internet verbunden wurde: „Register your FON Social Router“ Ich bin zwar des Englischen mächtig, schaltete aber trotzdem zur deutschen Sprache um und landete auf der normalen deutschsprachigen Fon-Website. Die Anmeldung scheint nur auf Englisch zu funktionieren, zumindest, wenn man sich so intuitiv verhält wie ich.

Nachdem der Router am Netz und registriert war, ging es nun an die Feineinstellung. Wieviel Bandbreite seines DSL-Anschlusses gibt man denn frei? Die voreingestellten 512 kbit/s? Das ist das Minimum, das man freigeben muss, und reicht gerade so, um mit Skype zu telefonieren und nicht gleich daran erinnert zu werden, wie es war, mit einem Analogmodem im Netz unterwegs zu sein. Aber wenn sich mehrere Foneros einloggen, wird auch das knapp. Ich habe mal ein Mbit/s freigegeben, da bleibt noch genug für mich übrig.

Dann habe ich natürlich auch überprüft, ob mein La Fonera auf der Fon-Karte verzeichnet war. Zuerst war da nur ein orangener Punkt, allerdings vor der falschen Haustür. Google Maps hat noch nie kapiert, dass das Haus mit meiner Hausnummer nicht da steht, wo Google Maps es anzeigt, sondern ein paar Häuser weiter. Bei Fon lässt sich der orangene Punkt aber einfach verschieben. Das ist auch praktisch, da ich mein Signal nach hinten raus abstrahle, also habe ich den Punkt nicht auf die Straße gesetzt, sondern hinter das Haus.

Und schon erschien ich auch mit der grünen Wolke auf Fon Maps. Es kann aber auch Zufall gewesen sein, dass das passierte, nachdem ich den orangenen Punkt versetzt hatte. Der Wolke zufolge strahlt mein Signal gleichmäßig ab, was es wegen des Hauses aber sicherlich nicht tut. Ich bin gespannt, ob es bis zum Telekom-Hotspot reicht, dessen Signal ich hier in der Wohnung empfange. Ich habe übrigens auch schon grüne Wolken gesehen, die nicht gleichmäßig waren. Keine Ahnung, wie das zustande kam.