Mein Portemonnaie ist nur so dick, weil dort zahlreiche Kundenkarten drinstecken. Payback, HappyDigits und noch ein paar mehr. Kundenkarte nennt das eigentlich nur die höfliche Frau an der Kasse, wenn sie mich danach fragt. Wobei ein gelangweilt schrilles „päääääiiiiibääääääkkkk?“ die Regel ist. Und bloß nicht den Kunden – also mich – dabei anschauen. Da will ich gar nicht Kunde sein, sondern einfach nur bezahlen und schnell raus da. Für mich ist das Plastik deshalb auch keine Kundenkarte, sondern eine Schnäppchenkarte. Ich bin auf die Bonuspunkte geil!

Zu mehr als ein, zwei Prämien im Jahr reicht es dann aber doch nicht. Den Kartenherausgebern bin ich ein, sagen wir mal, unsteter Kunde, weshalb ich auch mit allerlei Briefpost beschickt werde, die mich zu neuen Käufen reizen sollen. Das Porto hätte ich allerdings lieber als Prämie ausgezahlt.

Neulich jedoch lag eine Offerte der Deutschen Post AG in meinem Briefkasten. Für eine Anmeldung zur Nutzung der Packstation bekäme ich bis zu 500 Punkte, das Kleingedruckte reduzierte das zwar auf exakt 150, die nahm ich aber gerne mit. Einziger Aufwand: Bestellung ausfüllen, mit den 150 Extrapunkten die lang ersehnte Prämie kaufen und die neue Plastikkarte der Packstation ins Portemonnaie stecken. Mehr geschah nicht.

Das war der Deutschen Post AG natürlich zu wenig. Und anders als die traurigen Gestalten, die ich immer in der Filiale sehe, wenn ich mal ein Päckchen verschicke, sind die Packstation-Leute aufgeweckte Kerlchen. Sie boten an, mir ein Gratispaket zu schicken, damit ich die Packstation ausprobieren könne. Hemmschwellensenkungen nennt sich das wohl. Und meine Schnäppchengeilheit sprang selbstverständlich auch auf dieses Angebot an.

Dann geschah erst einmal gar nichts. Vielleicht zwei Wochen lang. Dann doch. Erst erreichte mich eine SMS, dann eine E-Mail, dass ich mein Päckchen nun abholen können. Ich habe mich natürlich gefragt, was drin sein könne. Auf dem Rückweg vom Paketabholen (immerhin mehr als ein Kilometer!) habe ich dann noch Schokolade gekauft. Die Energiereserven wieder auffüllen. Und was war im Paket? Schokoladenkese und Sekt.

Nun gut, die Schokolade war schon relativ nah am Verfallsdatum dran und sah auch ein wenig so aus, lebensmittelgesetztechnisch bewegte sich aber alles noch alles im grünen Bereich. Zumindest weiß ich jetzt, wie das mit der Packstation geht. Aber ehrlich gesagt, ist mir der Weg zu weit. Steht erst einmal eine Packstation in meinem Viertel, werde ich sie auch nutzen. Wofür auch immer. Ich müsste wohl öfter eine meiner Kundenkarten zücken. Auch nee, lieber doch nicht.