Mutters Küche ist immer noch die beste. Aber wenn man nach Hause kommt, gibt es immer nur die selben Gerichte: Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Lecker, aber nur in ein paar Variationen. Weil der Junge es doch so gerne isst. Die einfachen Gerichte gibt es nie, die muss man sich selbst zubereiten. Der Klassiker: Kartoffeln, Spinat und Spiegelei. Dass der Spinat in kleinen Brickets daherkommt und nicht mühsam mit dem Brotmesser in Singleportionen geteilt werden muss, das gibt es schon seit Jahren. Aber als ich nun die Packung zwecks Portionierung in der Hand hielt, stieß ich auf einen Internetcode. Wofür ist der denn?

Kartoffeln, Spinat und Spiegelei
Wie bei Muttern

Links steht „Internetcode“, oben drüber: „bei minus 18°C mindestens haltbar bis Ende“. In der Mitte das gemeinsame Feld: „10/2008 L6285AI005 23:03“. Schon klar, dass dies das einzige Feld auf der Packung ist, dass die Maschine individuell bedrucken kann. Dennoch muss man im Eifer des Küchengefechts das erst einmal kapieren. Ich hatte zwar den Internetcode gefunden, wusste aber noch längst nicht, wofür der gut sein soll.

Auf der Frontseite steht nichts. Oder doch? Rechts unten in der Ecke, rot hinterlegt: „Wann und wo geerntet? Check www.iglo.de. Infos s. Seite“. Soso, es gibt also noch weitere Verbraucherhinweise im Internet. Aber dafür werde ich den Code doch wohl nicht brauchen. Sollten die nicht frei zugänglich sein? Also habe ich den rot hinterlegten Kasten auf der Seite angeschaut. Ein Landwirt älteren Datums lächelt mich an. „wann und wo geerntet?“ steht darüber. Wenigstens hier hätte der Spinatpackungsbeschrifter einen vollständigen Satz formulieren können.

Und tatsächlich: Man muss den Zahlencode auf der Website eingeben, um dort den „Vertragsbauern und das Feld im Münsterfeld“ vorgestellt zu bekommen, wo der Packungsspinat herkommt. Die Botschaft ist klar: Jeder Spinat ist einzigartig. Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich Josef K. aus dem Kreis B. auf den Hof spucken muss, wenn mir der Spinat nicht schmeckt. So einzigartig ist der Spinat dann aber doch nicht. Der schmeckt nämlich immer gleich. Dafür sorgt schon der Spinatbricketerzeuger dank „Sahne (8%), pflanzlichem Öl, Weizenmehl, Magermilchpulver, Salz, Molkenerzeugnis, Stärke, Zucker, Gewürze“.

Und da ich schon einmal auf der Website von Iglo war, habe ich mir auch gleich eine Idee geholt, was ich nächste Woche kochen werde:

Screenshot von iglo.de
Screenshot von iglo.de