Ich habe eines der Nachbarskinder in Verdacht! Wie die Kids so sind, da wird mal schnell die gesamte Nachbarschaft durchgegoogelt. Und, ach, der Giesecke beschwert sich in seinem Blog immer darüber, dass die Zeit nicht kommt. Wenn wir dem die jetzt klauen, schreibt er wieder. Das ist wie Marionettespielen. Der macht das, was wir wollen. Wie ein Pawlowscher Hund. Falls die Kids das schon in der Schule hatten. Bereits in der zweiten Woche habe ich morgens vor die Tür geschaut, ohne dass meine Zeit dort lag.

Anders als sonst habe ich aber bei Gruner+Jahr angerufen, die machen nämlich den Kundenservice für die Zeit. Eine nette junge Dame hat sich dort viel Zeit für mich genommen, obwohl sie mir nicht wirklich helfen konnte. Ich habe korrekt bezahlt. Der Zusteller hat mich auf der Liste. Im Haus bin ich der einzige, der die Zeit bezieht, da kann es also auch nicht zu einem Missverständnis gekommen sein. Mir werden jetzt zwei Ausgaben gutgeschrieben, dann wird noch beim Zusteller nachgefragt. Ein vorbildlicher Dienst am Kunden.

Was sind meine Optionen?

1. Ich könnte umziehen.

2. Ich könnte meinen Vermieter dazu bewegen, außen am Gebäude einen riesigen Postkasten anzubringen, der die drei Zeitungen und vier Zeitschriften fasst, die hier täglich angeliefert werden. Oder dem Postboten einen Schlüssel fürs Haus zu geben.

3. Ich könnte die Zeit per Post beziehen und mir ein Postfach besorgen.

4. Ich könnte mein Print- auf ein Onlineabo umstellen.

5. Ich könnte die Zeit ganz kündigen und nur noch Zeit online lesen.

Mein Favorit wird immer mehr die erste Option. Punkt zwei kann ich mir abschminken. Die Post wird im Zweifelsfall kein Postfach frei haben und Zeitungen in dieser Größe nicht annehmen. Bei Punkt vier könnte ich die Zeit nur bequem auf dem Bürorechner lesen, aber nicht zuhause. Punkt fünf würde mir Zeit und Geld sparen, mich aber nicht wirklich glücklicher machen.