Die Packstation finde ich eine tolle Idee. Wenn ein neues Paket da ist, klingelt es. Nicht an meiner Tür, sondern auf meinem Handy. Ich muss dann nur zur Packstation, an der ich sowieso täglich vorbeikomme, schließe das Fach, in dem mein Paket liegt, mit meiner goldenen Packstationkarte und meiner PostPIN auf. Schon ist das Paket meins.


Da hat wohl jemand seinen Schlüssel in meiner Tür abgebrochen

Eben hat es wieder geklingelt. Wieso denn die Packstation? Ich habe doch gar nichts bestellt. Wer könnte mir denn ein Paket geschickt haben? Und dann das:

Guten Tag Herr Peter Giesecke,

Sie haben Ihre PostPIN dreimal falsch eingegeben. Um eine widerrechtliche Nutzung zu verhindern, wurden Ihre Kundendaten vorübergehend gesperrt.
Um den PACKSTATION Service wieder nutzen zu können, wenden Sie sich bitte telefonisch unter 0 18 03 / 365 365* an unseren Kundenservice.

Wenn ich ein Paket abhole, benötige ich die goldene Packstationkarte gar nicht. Es reicht auch, wenn ich meine PostNummer weiß. Das wird wohl jemand anderes ausprobiert haben, dummerweise mit meiner PostNummer und seiner PostPIN. Und schon war mein schöner Schlüssel zur Packstation im virtuellen Gulli verschwunden.

War macht man denn in so einem Fall? Gullideckel anheben und mit dem Arm in die Brühe tauchen? Vielleicht, so dachte ich mir, kann ich mich auf der Website einloggen und das Problem dort beheben. Immerhin ist das Internet-Passwort länger und sollte somit eine höhere Glaubwürdigkeit besitzen.

Es ging natürlich nicht. Also habe ich angerufen. 9 Ct/min, die nicht von meiner VoIP-Flatrate gedeckt werden, sondern an die Deutsche Telekom gehen. Eine nette Dame an der Hotline hat mich dann wieder fix freigeschaltet. Naja, so fix nun auch wieder nicht, aber sie hat mir geholfen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich diese Zusatzfrage gebraucht.

Diese Frage halte ich, nebenbei bemerkt, für den größten Sicherheitsbeschiss. Schließlich ist der Mädchenname meiner Mutter oder der Geburtstag der unehelichen Tochter meiner Putzfrau aus der Liaison mit dem Tanzlehrer meiner ersten Frau leichter herauszubekommen als irgendeine Zahlenkombination, die ich mir selbst ausgedacht habe oder zugewiesen bekam – sofern sie nicht zufällig identisch mit meinem Geburtsdatum ist.

Ich habe dann natürlich auch gleich gefragt, an welcher Packstation die PIN falsch eingegeben wurde. Aber das konnte die Dame nicht sehen, sagte sie zumindest. Nach dem Gespräch bekam ich dann gleich zwei weitere SMS. „Ihr Internetpasswort lautet: […]“, hieß es in einer. Dabei war doch die PostPIN falsch eingegeben worden. Aber das muss ich jetzt nicht verstehen, oder? Wenn ich das nächste Paket heile aus der Blechbox herausbekomme, werde ich zufrieden sein.