Ich habe heute einen Xing-Kontakt verloren. Kollege Christian von xTown.net. Jetzt sind es nur noch elf. Xing hat mich nicht einmal benachrichtigt. Ich fand schon immer, dass Xing keinen Sinn macht.
Nun ja, bei manchen Veranstaltungen setzen die Leute einen Xing-Link hinter ihren Namen. Da kann man dann wenigstens sehen, wie die Nasen aussehen. Oder die Näsinnen. Kein Jahr ist meine Anmeldung her. Außer zwei, drei Testeinladungen wurde ich stets aufgerissen. Die Anzahl meiner persönlichen Nachrichten unterschreitet die Anzahl meiner Kontakte. Eine Kommunikationsplattform ist dies sicherlich nicht. Und mein Adressbuch ist tausend Mal besser gepflegt.
Christian hat sich so seine Gedanken gemacht: StudiVZ, Facebook und Xing – zwei mussten bei ihm dran glauben. Ich habe mich bei zweien erst gar nicht angemeldet. Warum auch? Über StudiVZ schreibt er: „Alle, aber auch wirklich alle sind dabei.“. Und dann: „Nicht all zu verbreitet in der Generation der vor 1982 geborenen.“. Das bringt es wohl auf den Punkt.
Immer wieder liest man, dass ‚die jüngere Generation‘ nur noch über diese Plattformen kommunizieren und die E-Mail-Adresse nur noch zur Anmeldung brauchen. Mein Neffe ist 16 und schreibt mir ab und zu folgende E-Mail: „Komm mal on“. Das war’s. ICQ einschalten. Er schreibt E-Mails wie Instant Messages. Ich schreibe Instant Messages wie E-Mails.
Ich finde, die E-Mail ist nach wie vor ungeschlagen.
Nachtrag (keine anderthalb Stunden später): Einer hat sich erbarmt. Jetzt sind es wieder zwölf.