Übung macht mitnichten den Meister. Es ist die richtige Art zu Üben und das Kontrastprogramm.

An der Universität der Künste Berlin mussten Professoren einordnen, welchen der Musikstudenten sie eine professionelle Karriere als Violinspieler zutrauten. (Die Studie wurde in der Psychological Review veröffentlicht. Mehr zur Methodik bei Study Hacks.) Es wurde auf diese Weise die Elite vom Durchschnitt getrennt und geschaut, was sie anders machen.

Üben allein reicht nicht, beide Gruppen beschäftigten sich 50 Stunden in der Woche mit Musik. Die guten Spieler konzentrierten ihre Aufmerksamkeit aber in zwei Blöcken am Tag ? zu festen Zeiten, einer morgens, einer am Nachmittag. Der Durchschnitt ist ständig am Üben, aber mehr nebenbei.

Wichtig für gute Leistungen war nicht nur die Trennung von Arbeit und Freizeit, die freie Zeit war auch erholsamer. Die Elite bekam zum Beispiel eine Stunde mehr Schlaf pro Nacht. Für den Erfolg war wichtig, sich zweimal am Tag anzustrengen, sich aber auch bewusst zu entspannen.

Wer zuhause arbeitet und/oder im Internet, könnte dies kennen: Man arbeitet ständig ein bisschen, aber die richtige Arbeit fällt immer schwerer ? ob das nun an der mangelnden Konzentration liegt oder den vielen Unterbrechungen.

Der Unterschied ist aber folgender: Die Violinspieler haben keine To-Do-Listen abgearbeitet, sie haben eine Fertigkeit erworben, eine Fähigkeit. Wer einen Platz in einem der großen Orchester ergattert hat, wie von den Professoren vohergesagt, muss sich auch dem Alltag dort unterwerfen. Schön spielen reicht dann nicht mehr.