Endlich habe ich mit Blogtrottr eine Alternative zum Google Reader gefunden. Ich bin zufrieden. Die Einrichtung gelang aber nicht ohne Probleme. Nach dem Import der OPML-Datei wurde lediglich eine Kategorie angezeigt – ganz gleich, ob ich diese beim Google Reader oder bei Bloglines exportiert hatte.
Ich habe die Feeds dann per Hand übertragen und die Gelegenheit genutzt, meinen Abonnements nach toten Briefkästen durchzuforsten. Dabei habe ich einige Feeds entdeckt, die nicht mehr erreichbar waren. Offensichtlich ist der Google Reader in dieser Hinsicht sehr tolerant.
Um dennoch die Kategorien abzubilden, habe ich bei Blogtrottr mehrere Konten angelegt. Diese sind jeweils an eine E-Mail-Adresse gebunden, sodass ich unter einer Internetadresse, die ich für meine persönlichen Belange nutze, mehrere Weiterleitungen eingerichtet habe, die schließlich zu meinem Konto bei Fastmail führten. Auf diese Weise hätte ich dort die ankommenden Mails in einzelne Unterordner sortieren können.
Per PubSubHubbub quasi in Echtzeit
Was am ersten Abend noch funktionierte, klappte schon am nächsten Morgen nicht mehr. Über mehrere Stunden waren keine Mails mehr angekommen. Mein erster Gedanke: Typisch, schöne Oberfläche, aber nicht viel dahinter. Doch damit lag ich falsch. Nach einigen Tests war klar: Mein Webhoster war schuld. Er leitete meine E-Mails nur unzuverlässig weiter, in einem Fall sperrte er sich ganz.
Blogtrottr verzeichnet dagegen zu jedem Feed, wann dieser sein letztes Update erhalten hat und wann zum letzten Mal von Blogtrottr nachgeschaut wurde. Offenbar geschieht letzteres im Stundentakt. Wenn der RSS-Anbieter die Technik PubSubHubbub (auch PuSH oder Hubbub) unterstützt, geschieht die Verteilung und damit auch die Zustellung in meinem Posteingang sogar quasi in Echtzeit.
E-Mails und RSS-Feeds an einem Ort
Mit der Umstellung der Technik habe ich aber auch andere Gewohnheiten infrage gestellt. Brauche ich überhaupt Kategorien? Ich habe schon einiges probiert, die Feeds in Themen einzuteilen oder, zu welcher Zeit ich sie am besten lesen sollte, aber das war dann doch immer bloß Kosmetik gewesen. Was auf dem Schirm erst einmal erscheint, erhält auch meine Aufmerksamkeit.
Ich habe dann nicht nur auf die Verteilung auf mehrere Unterordner verzichtet, sondern sogar auf diese überhaupt. Meine Feeds laufen jetzt mit allen meinen E-Mails in den gleichen Posteingang. Derzeit nutze ich eine universelle Inbox für alle digitale Neuigkeiten. Das ist zwar viel auf einmal an einem Ort, aber es sammelt sich auch bloß an einem Ort.
Im dritten Teil schreibe ich darüber, wie ich die Feeds lese.
Schau auch auf meine Themenseite: Was ist RSS?