Änderungen fallen bekanntlich schwer. Ich habe mal gelesen, dass viele ihren Browser wechseln möchten, sich aber nicht aufraffen können. Ich kann das bestätigen. Nach etlichen Versuchen, mich an Opera, Chromium oder Midori zu gewöhnen, bin ich immer wieder zum Firefox zurückgekehrt. Ähnliches habe ich befürchtet, als ich vor zwei Wochen die Google-Suche durch DuckDuckGo ersetzt habe. Doch für diese Sorge gab es keinen Grund. Ich bin sehr zufrieden.

Den ersten Erfahrungsbericht gab es nach der ersten Woche. Dieser Artikel spiegelt nun die Nutzung nach zwei Wochen wieder. Das Wichtige vorneweg: Ich komme schnell an meine Ergebnisse – und es juckt mich auch nicht in den Fingern, zusätzlich Google zu befragen. So war es mir ergangen, als ich vor Zeiten die Bing-Suche getestet habe, immer wieder landete ich bei Google. Gewohnheiten zu ändern, fällt eben nicht leicht (siehe oben).

Doch nicht so US-bezogen

Einen Eindruck aus meinem ersten Bericht muss ich an dieser Stelle korrigieren: DuckDuckGo ist überhaupt nicht US-bezogen. Wer nach „alternative google“ sucht, erhält tatsächlich nur US-Ergebnisse. Google mischt bei dieser Suche die Ergebnisse sprachlich, da Google berücksichtigt, dass ich von einer deutschen IP-Adresse aus die Anfrage stelle. Wenn ich die Suche bei DuckDuckGo aber nur ein wenig variiere, indem ich ein eindeutig deutsches Wort anhänge, dann erhalte ich für „alternative google-suche“ die Ergebnisse, nach denen ich gesucht habe.

Eine zweite Methode ist, die Suche per „r:de“ auf deutschsprachige Seiten einzuschränken. Und das funktioniert erstaunlich gut. Es ist nur wenig Aufwand beim Tippen, den man sich demnächst auch noch sparen können soll, da DuckDuckGo in der Seitenleiste mehr Optionen zum Anklicken anbieten will. Noch häufiger nutze ich allerdings die Bang-Syntax. Wird die Suche um „!wde“ ergänzt, landet man automatisch auf einer Seite der deutschen Wikipedia. „!gde“ für google.de nutze ich so gut wie nie, aber über „!gnde“ kann ich Google News Deutschland und über „!blogs“ Blogs durchsuchen, wobei Google hier wiederum die geographische Herkunft der Anfrage erkennt und entsprechende Ergebnisse anzeigt.

Ein Blick über meinen Tellerrand

Wenn ich also immer noch andere Suchdienste nebenbei nutze, ich gehe jetzt grundsätzlich über DuckDuckGo und gelange auf diese Weise schnell an meine Ergebnisse. Ich bin erstaunt, wie schnell ich mich umgewöhnt habe. Aber wie geht es anderen?

Felix Schwenzel (wirres.net) bringt auf den Punkt, warum DuckDuckGo so sexy ist: „ich mag jetzt schon den minimalismus von duckduckgo. so war google auch mal.“ Christian Richter (kulturproktologie) sind ein paar Details wichtig: „Es sind die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Da wäre die grundsätzliche SSL-Verschlüsselung der Verbindung, die durchaus Standard sein sollte. Bei Google ist sie es aber nur für angemeldete Nutzerinnen und Nutzer“. Thomas Nitsche betont, dass DuckDuckGo noch nicht durchkommerzialisiert ist: „Bei der vorsichtig eingestreuten Werbung verfolgt DuckDuckGo das Ziel, nur ‘nicht-invasive’ Werbung, sprich ‘Kontext-relevante’, zu zeigen […] Unabhängig von all dem, finde ich sympathisch, daß die Suchmaschine lange Zeit im wesentlichen von einer Person, Gabriel Weinberg, initiiert und finanziert wurde. Um Fahrt aufzunehmen, hat Weinberg eine erste Finanzierungsrunde, etwa mit Union Square Ventures, durchgeführt“. Also noch nicht.

Alexander Roth hat zum Schluss noch einen gute Tipp: Wenn man https://duckduckgo.com/?kl=de-de&q= im Browser als Standardsuchmaschine einstellt, erhält man automatisch die deutschprachigen Ergebnisse.

Nachtrag: Zwei Jahre später habe ich ein weiteres Mal über mein Suchverhalten geschrieben: Der verkürzte Blick meiner Suchstrategien.