Eigentlich ist dies bloß eine Randbemerkung. Heute erschien Tizen 1.0, Codename Larkspur. Tizen ist ein neues Betriebssystem für Smartphones und Nachfolger von MeeGo, das Nokia nicht mehr weiterentwickelt. Bei Tizen hat Samsung das Ruder übernommen. Genau genommen wurden lediglich SDK und Source Code freigegeben, also das, was die Entwickler brauchen. Zu sehen ist nichts Neues, die Screenshots stammen noch von Anfang des Jahres. Ein Video gibt es auch aus dieser Zeit.

Tizen (Bild: realnorth)

Die eigentliche Botschaft ist, dass die Entwicklung von Tizen im Zeitplan liegt. Für den Sommer wurde das erste Tizen-Smartphone angekündigt. Meiner Einschätzung nach ist damit auch zu rechnen. Das erste Tizen-Smartphone – und das ist jetzt ebenfalls Spekulation – könnte als Samsung Wave 4 erscheinen und dort Bada verdrängen. Die IFA 2012 wäre ein guter Zeitpunkt für die Vorstellung, im letzten Jahr wurde dort auch das Wave 3 erstmals gezeigt, morgen wird aber erst einmal das Samsung Galaxy S3 vorgestellt.

Dass Bada und Tizen ein Ökosystem bilden sollen, wurde bereits Anfang des Jahres angekündigt. Bada-Anwendungen sollen auf dem Tizen-Smartphone laufen genauso wie MeeGo-Anwendungen. Man sollte allerdings abwarten, wie sich das genau ausgestaltet. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Hürden dann letztlich doch ein wenig hoch waren (PalmOS-Apps unter webOS oder Android-Apps auf dem Blackberry Tablet).

Was ist nun mein Interesse an Tizen? Ich interessiere mich für mobile Lösungen, die nicht an die großen Unternehmen gebunden sind. Google Android und Apple iOS sind mir viel zu geschlossen. Interessant finde ich die Initiative „Free Your Android!“. Noch unklar ist, inwieweit auch Samsung versuchen wird, ähnliche Zugangsbeschränkungen und Datenflüsse nach Hause zu etablieren. Momentan wird Tizen noch als Open Source unter dem Dach der Linux Foundation entwickelt.

Ein anderer interessanter Ansatz ist Boot to Gecko (B2G) von Mozilla, eine Art Firefox OS für das Smartphone.