Vier Jahre alt ist die Suchmaschine DuckDuckGo gerade geworden, ich nutze sie nun seit über einem halben Jahr. Nach dem Hype zum Jahresbeginn war ich gespannt, wie schnell meine Euphorie verschwinden würde. Ich sah damals schon die Kleinigkeiten, über die ich mich hätte groß aufregen können. Ein kurzer Blick in die deutsche Blogosphäre zeigt, dass DuckDuckGo dort kein Thema mehr ist. Hie und da gibt mal jemand bekannt, dass er umgestiegen ist, aber eine kritische Betrachtung ist dort nicht mehr zu finden. Aber vielleicht habe ich auch bloß mit der falschen Maschine danach gesucht.

Wer jetzt auf entweder DuckDuckGo oder Google tippt, liegt falsch. Sehr oft ist es die Kombination aus beiden, so auch in diesem Fall. Ich starte über DuckDuckGo, weil dies in meinem Firefox so eingestellt ist, und lande dann letztlich doch wieder bei Google. Bei der Blogsuche ist das auch kaum anders möglich, denn DuckDuckGo bietet keine. Daher nutze ich den Bang „!blogs“, um direkt zu Googles Blogsuche weitergeleitet zu werden. Die Bangs nutze ich auch, wenn ich konkret Wikipedia (!w), die deutsche Wikipedia (!wde), Google (!g), Google Deutschland (!gde) oder Google Images (!i) durchsuchen möchte.

Das ist letztlich mehr Tipparbeit, als wenn ich weiterhin Google nutzen würde. Zu meinem eigenen Erstaunen stört es mich aber kaum, nur ein kleinesklitzchen bisschen. Was mich mehr stört, ist, dass die Suchergebnisse von DuckDuckGo nicht immer das bieten, wonach ich suche. Und dann wechsel ich zu Google. Ein Grund dafür lag bei mir. Ich hatte im Browser DuckDuckGo mit dem Parameter „kl=de“ eingestellt, erhielt aber meistens Ergebnisse von schweizer Websites, ich habe es jetzt auf „kl=de-de“ geändert. Mal schauen. Dann gibt es aber auch viele Suchen, wo DuckDuckGo mir schnell Google zur weiteren Suche empfiehlt, der Unterschied ist dann tatsächlich eklatant. Der Grund dafür ist nicht nur, dass DuckDuckgo auf einen kleineren Index zurückgreift (nämlich den von Bing), ich habe auch den Eindruck, dass über DuckDuckGo ein amerikanischer Filter liegt, während Google wesentlich europäisch-liberaler ist – mit allen Vor- und Nachteilen.

Das Fazit ist ein wenig ernüchternd: DuckDuckGo leistet mir im Alltag zwar gute Dienste, indem ich direkt zu den Ergebnissen weitergeleitet werden, die ich suche, oder eben zu anderen Suchmaschinen wie Google, wo ich dann letztlich finde, was ich suche. Mit anderen Worten aber: Google ist und bleibt unverzichtbar. Wenn es den Google-Algorithmus nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Es ist eine Schande, dass es niemand geschafft hat, etwas Vergleichbares zu entwickeln. Dieser Unterbau fehlt DuckDuckGo.

Nachtrag vom 6. Oktober 2012

Ich bin mit meiner Sicht nicht allein. Felix meint: „geht mir genauso.“ Ich habe auch schon erste Erfahrungen mit der Spracheinstellung „de-de“ sammeln können. Mit !w und !g lande ich jetzt sofort bei den deutschen Versionen. Ganz großer Mist. Wahrscheinlich nehme ich sie dann ganz raus und nutze von Fall zu Fall „r:de“.

Nachtrag vom 9. Dezember 2014

Zwei Jahre später ist die Frage nach der richtigen Suchmaschine nicht mehr so wichtig. Ich nutze mittlerweile Startpage. Interessanter ist der „Der verkürzte Blick meiner Suchstrategien„. So finde ich keinen guten Blogs mehr.