Ist dies nun der Anfang oder das Ende vom Podcasting-Geschwafel? Wolfgang Harrer hört in seinem Interview mit onlinejournalismus.de endlich auf mit dem Geschwafel über Podcasting, das man sonst überall zu hören/lesen bekommt. Stattdessen macht er sich trefflich Gedanken darüber, wie die Podcasting-Zukunft sich denn tatsächlich anhören wird. Demnach stehen wir noch ganz am Anfang, in Deutschland zumindest. Und er macht einen interessanten Vorschlag.

Was spräche beispielsweise dagegen, einen RSS-Podcastfeed aller Wissenschaftssendungen aller ARD-Hörfunksender anzubieten? Wir haben für diese Sendungen bereits bezahlt, warum macht die ARD sie uns nicht leichter zugänglich?
Quelle: onlinejournalismus.de

Harrer sieht die Zukunft des Radios darin, dass die Sendung nicht mehr live, sondern zeitversetzt gehört werden. Zur Aufzeichnung des Fernsehprogramms nutzen viele US-Amerikaner jetzt schon die Settop-Box von TiVo. Harrer nennt beides On-Demand – Podcasting und TiVo. Das stimmt so aber nicht. On-Demand wäre, wenn man sich einzelne Radiosendungen direkt von der Website laden würde.

Stattdessen werden beim Podcasting die einzelnen Beiträge automatisch runtergeladen. Wie bei TiVo. Ein Teil wird später gehört, der Rest wieder gelöscht. Zeitversetztes Hören. Vor allem dann gut, wenn man eine Sendung, die spät abends ausgestrahlt wird, morgens auf dem Weg zur Arbeit hören kann. Harrer sieht deshalb Podcasting als eine Chance für wortlastige Sender.

Nicht ohne Grund hat er wohl auch das Beispiel mit den Wissenschaftssendungen gewählt, die die ARD in einem RSS-Feed zusammenfassen könnte. Das gilt natürlich auch für andere Formate: Nachrichten-Zusammenfassungen des Tages, Kommentare, Comedy-Einspielungen. Jetzt müssen die Sender das nur noch umsetzen. Wir sind bereit.