Aufgepasst! Plötzlich lässt der Termindruck nach. Ja, das will ich lesen. Hier steht etwas vom Alpha-Männchen. Das bin doch ich! Oder etwa nicht? – Oh, Korrektur. Alles zurück. „die Anführer des Finanzrudels. Sie sind reich, sie sind unbarmherzig“ Okay, das bin ich dann doch nicht. Aber hätte doch sein können. Oder? – Egal, einfach weiterlesen, ist gerade so interessant.

Die Financial Times Deutschland hat entdeckt, dass die Werbebranche wiederum entdeckt hat, dass die Männer bislang falsch beworben wurden. Also die oben genannten Alpha-Männchen, die richtigen Männer – auch wenn das nur ein klitzekleiner Teil ist und sich nicht jeder dazu rechnen kann, so wie … aber lassen wir das. Ich müsste mich jedenfalls schon sehr genau umschauen, um zu sehen, wer das alles mitbekommt, wenn ich denn zugäbe, dass ich ja eigentlich auch das Zeug dazu hätte. Irgendwie. So rein von der Veranlagung her.

Egal. Da steht: „[Die] Luxusgüterbranche visiere immer noch den erfolgreichen Mann der Vergangenheit an, den unflexiblen Autokraten … Die Branche muss ihre Werbekonzepte auf die neue Generation von Männern ausrichten … Die führenden Werbeagenturen der Welt versuchen derzeit, sich auf die post-metrosexuelle Ära einzustellen.“ Moment mal, da kommt noch was nach David Beckham? Dabei habe ich mir gerade angewöhnt, mich so zu bewegen wie er. Was soll das denn sein? Mola Adebisi?

Aber weiter im Text: „Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass der moderne erfolgreiche Mann ein Getriebener ist … der moderne erfolgreiche Mann [verwendet] seine Unzufriedenheit als Antrieb, um immer weiter nach oben zu kommen. … Er genießt ‚Luxus-Alpha-Drogen‘ wie Rennen, Sportwagen, Yachten, Privatflugzeuge, Glücksspiel, Kokain und einen ’schnellen Lebensstil'“. Spätestens jetzt klinke ich mich aus. Ich bin ein Loser! Und das weiß ich dank dir, liebe Financial Times Deutschland. Dich lese ich nie wieder!

Liebe Werbebranche, jetzt hat euch endlich mal jemand Bescheid gegegeben. Für den Fall, dass ihr mal wieder einen Deoroller an den Mann bringen wollt. Oder einen Hartschalenkoffer. Nicht David Beckham fragen. Und das Produkt als „Luxus-Alpha-Droge“ aussehen lassen. Und immer schön Financial Times Deutschland lesen. Mist, jetzt habe ich auch noch meinen Abgabetermin verpasst. Ich werde es nie zum Alpha-Männchen bringen.