Jaja, das war 2002, in diesem Jahr heißt es: Keine Anzeigen der Linkspartei (!) in den Zeitungen des Axel-Springer-Verlages. Ist ja nur ein neuer Name, eine neue Verpackung sozusagen. Der Inhalt ist gleich geblieben. Irgendwie. Die WASG wird das nicht gerne hören. Schließlich befindet man sich im Aufbruch zu einer neuen Linken.

Die Netzeitung schreibt: „Als Grund hatte der Verlag die in Frage stehende Verfassungskonformität der PDS genannt und auf die Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz verwiesen.“ In diesem Punkt ist eben noch keine Änderung eingetreten. Erst wenn der Verfassungsschutz von der PDS Linkspartei ablässt, dürfe die Partei Werbung schalten. Aber vielleicht finden sich auch dann noch Gründe, dies zu verhindern.

Nach den ganzen PR-verdaulichen Äußerlichkeiten wie Änderung des Parteinamens, Verkündung (und Rückzug) von Spitzenkandidaturen und Talkshow-Präsenz kommt hier endlich mal zur Sprache, worum es wirklich geht: um Inhalte. Allerdings ist der Plot schon ziemlich springer-like. Statt Anzeigen zu boykottieren, sollte die inhaltliche Auseinandersetzung im redaktionellen Teil gesucht werden. Denn so unterhaltsam die Auftritte von Gysi und Lafontaine auch sind, ihre Politik ist grottenschlecht. Das sollte auch so gesagt werden.

Es mag zwar sein, dass die Linkspartei noch im einen oder anderen Verfassungsschutzbericht erwähnt wird, ihre Radikalität ist aber anderer Natur als die von Parteien am rechten Rand. Das sollte Springer nicht vergessen. Soll die Linkspartei doch in der Bild werben. Oder hält die Bildzeitung ihre Leserschaft für so einfältig, dass sie ihr kein eigenes und ausgewogenes Urteil zutraut? Oder ist das etwa das Konzept des Blattes? Oje.