Napster kommt nach Deutschland. Die Plattitüde mit Musikdienst 2.0 und so verkneife ich mir jetzt (oder auch nicht, sorry). Dort kauft man dann nicht ein Lied oder eine Album für einen bestimmten Betrag, sondern erhält für eine Abo-Gebühr Zugriff auf alle Titel der Welt im Napster-Repertoire. So ungefähr wie ein Premiere-Abo. Irgendwie. Kündigt man das Abo, ist auch die Mucke weg. Oder die Mattscheibe bleibt schwarz. Sieht auf den ersten Blick gerecht aus. Aber wenn ich das Napster-Abo kündige, muss ich erstmal bei Amazon oder Musicload shoppen gehen, um zumindest wieder Zugriff auf meine fünf, sechs Lieblings-CDs zu bekommen. Wer einmal das Abo hat, muss also wohl oder übel sein Leben lang dabei bleiben – wie bei der privaten Krankenversicherung. Hoffentlich kommt man bei Napster genauso schnell an die Musik dran wie ich früher beim Arzt.
Rechnen wir der Einfachheit halber mit 10 Euro pro Monat, dann fallen schon 120 Euro im Jahr an. Will ich meinen Enkeln in 40 Jahren von der guten alten Zeit erzählen und ihnen dazu ein Liedchen vorspielen (bin nicht so gut im Vorsingen), müsste ich schon 4.800 Euro berappen. Das Geld ist dann doch besser in einer richtigen CD- oder MP3-Sammlung angelegt. Für 10 Euro gibt es ein solches Einzelexemplar auch bei iTunes. Manchem mag eine neue CD im Monat zu wenig sein, wer weiß aber schon was in 10 Jahren sein wird? Entweder hat man selbst kein Geld mehr für den Abo-Dienst oder Napster nicht mehr für den Unterhalt der Server. Und nun zur wichtigsten Frage: Kann man seine Napster-Sammlung eigentlich bei eBay verkaufen? Falls der Enkel sowas wie das hier dann doch nicht mehr hören will.