Um dem Namen dieses Blogs mal wieder gerecht zu werden: Der Besuch in meiner südostwestfälischen Heimat hat mich vor kurzem an dieser Abfahrttafel vorbeigeführt. Als ich zu Schulzeiten dort vorbeilief, klebte noch stummes Papier an der Wand. Später wurden da elektronisch die Verspätungen angezeigt. Das hätte ich früher gebrauchen können, als ich den einen oder anderen Zug verpasste. Jetzt ist die Technik wieder ausgebaut.

Klassische Fehlplanung bei der Deutschen Bahn. Jeder Bahnhof, an dem ein Fernzug hält, braucht diese Anzeigetafel. Auch wenn es das letzte Kaff ist und kaum ein Ureinwohner in einen dieser Fernzüge steigt. Der Bahnhof ist lediglich zum Umsteigen geeignet. Aber jeder Bahnhof muss ja gleich aussehen und dementsprechend auch gleich ausgestattet sein. So ein Quatsch. Und wie ich gehört habe, soll dem Ort auch der ICE-Halt wieder weggenommen werden.

Bei der Telekom hat es auch mal eine Abbauaktion gegeben. Als man gemerkt hat, dass es nicht wirtschaftlich ist, jedes Kaff mit DSL zu versorgen, hat man die Technik in einigen Vermittlungsstellen wieder abgebaut und woanders zweitverwertet. Viele sprachen damals von einem Ausbaustopp. Stimmte natürlich nicht.

Apropos Telekom: Selbstverständlich gibt es meinem Heimatdorf auch DSL, allerdings nicht im Haus meiner Eltern. Besuche dort führen mich daher in regelmäßigen Abständen an die Telefondose in der kalten Diele. Um meinen Laptop zu betanken. Früher hatte man anscheinend noch nicht kapiert, dass der Anschluss ins Wohnzimmer gehört.

Laptop auf dem Telefontischchen
Das allgegenwärtige Internet: Auch im Hotel Mama

Um Kosten zu sparen und offline zu lesen, öffne ich dann an die zwanzig Seiten. Je nachdem, was mich so im RSS-Reader anspringt. Die Ladezeit beträgt allerdings schon mal eine halbe Stunde. Der Internetzugang im Hotel Mama fühlt sich dann eher wie Web 0.2 als wie Web 2.0 an. Das Bahnproblem ließ sich allerdings schneller umgehen: Einfach Treppe rauf und nachschauen, ob der Zug schon abgefahren ist.


Die Entdeckung der Langsamkeit