Tripleplay, das hört sich doch wohl gut an! „Triple“ hat irgendetwas mit drei zu tun (immerhin besser als zwei!) und „Play“ etwas mit Spielen. So eine Art dreifache Playstation. Vielleicht. Ich glaube, die meisten Kunden haben nicht wirklich verstanden, was sich hinter Tripleplay verbirgt. Aber es hört sich gut an! Und sie kaufen es. Jetzt kommt auch noch Quadruple-Play – das kann nur in die Hose gehen.
Unter Quadruple-Play versteht man die Bündelung von vier Produkten: Internetzugang, Telefon, Fernsehen und, das ist neu, Mobilfunk. Mein erster Gedanke war „Brandenburger Tor“, die meisten werden wohl eher an ihren Mathematikunterricht denken. Spätestens bei diesem Ausdruck, Quadruple-Play, wird der Kunde sich denken: Hört sich kompliziert an, brauche ich nicht.
Golem hat es heute verkündet: E-Plus möchte seinen Mobilfunkanschluss mit dem Tripleplayanschluss von Kabel Deutschland zu einem Quadrupleplayanschluss kombinieren. Die Telekom hat so etwas in halbgar bereits angekündigt; Vodafone hat sich besonnen, dass es eine tüchtige Festnetztochter namens Arcor gibt; und O2 wird gleich selbst zum DSL-Anbieter. Aber macht das alles wirklich Sinn?
Wenn statt drei Rechnungen nur noch eine verschickt wird, wenn es statt drei Hotlines nur noch eine gibt, ist dies für den Kunden wie für den Anbieter sicherlich von Vorteil. Tripleplay ist aber mehr, da wurden nicht nur Dienstleistungen gebündelt, sondern auch technische Plattformen. Telefon und DSL kamen zwar über eine physische Leitung im Haus, hinter dem Splitter wurde aber wieder komplett unterschiedliche Technik benötigt. Und das Fernsehen kam eh auf einem anderen Weg ins Haus. Tripleplay hat einen (!) IP-Zugang installiert und drei Dienste darauf aufgesetzt.
Beim Quadrupleplay ist dies nicht so. Mobilfunk lässt sich kaum über den heimischen Internetanschluss realisieren. Sicher, es gibt findige Produktmanager, die das Handy sich in den heimischen WLAN-Router einbuchen lassen, um daheim über VoIP zu telefonieren. Das werden vielleicht zehn oder zwanzig Prozent der Kunden nutzen, letzlich bleibt es aber Kokolores. Vorerst wird es bei einem dualen System bleiben: ein Festanschluss daheim und ein mobiler Anschluss unterwegs. UMTS wird nichts daran ändern, vielleicht in einigen Jahren WiMAX oder ein Nachfolger.
Aber Kunden verhalten sich ja oft wie die Lemminge. Macht morgens der T-Punkt seine Pforten auf, rennen die Leute wie blöd rein und kaufen, was ihnen aufgeschwatzt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass kurz vor Weihnachten die Deutsche Telekom AG ein neues Produkt namens T-Four anbieten wird. Als Testimonials werden Kasperl, Grechtchen, ein Polizist und ein Krokodil gewonnen, und am Ende des Spots haben sich alle lieb.