Nachdem kürzlich erst in einem Kommentar zu einem älteren Netzausfall die Frage aufkam, ob es nun bereits Skype fürs Handy gibt und ob die Netzbetreiber versuchen, Voice over IP im Mobilfunknetz zu verhindern, wurde heute eine Skypeversion für Symbian-Smartphones angekündigt (via Golem). Endlich. Dennoch ist die Frage falsch gestellt. Jede Anwendung des World Wide Web wird früher oder später auch als Derivat auf dem Handydisplay erscheinen, das ist offensichtlich. Doch was genau soll der Skype-Client eigentlich dort?

Schöne neue Datenwelt, und so sieht sie aus: Daheim geht der Laptop über eine dicke DSL-Leitung ins Internet, unterwegs hat man das Smartphone, ebenfalls mit einer Flatrate – für Daten versteht sich. Erreichbar ist man immer und überall unter einer Festnetzrufnummer. Egal ob SIP oder Skype zum Einsatz kommt, das verhält sich so wie Windows-PCs zu Apple, eine Glaubensfrage ohne Sieger. Dummerweise haben die Leute, die sich so etwas leisten können, nicht die Ahnung, wie man sich so etwas einrichtet. Und umgekehrt.

Den neuen Skype-Client wird man sicherlich auf seinem Smartphone installieren können, aber wer ihn unterwegs nutzt, wird nicht viel Freude daran haben. Die Netzbetreiber gestalten ihre AGB bereits so, dass Voice over IP untersagt ist oder sie relativ schnell aus dem Vertrag aussteigen können. Gerade erst hat O2 einigen Nutzern der WAP-Flatrate gekündigt, sie hatten das Angebot wohl zu wörtlich genommen, Urs Mansmann von Heise fühlt sich zurecht an die Zeiten der wilden DSL-Kündigungen erinnert. Das haben wir glücklicherweise hinter uns, im Mobilfunk steht uns das noch bevor. Es lässt sich aber auch alles über den Preis regeln.

Skype auf dem Handy dürfte also in den nächsten Monaten erstmal nur für die Geräte interessant werden, die über WLAN funken können. Denn dann könnte das Smartphone den heimischen Festnetzapparat und das Headset am Rechner ersetzen. Und sich noch bei Freunden ins Netz einbuchen. Und wer ein Fonero ist, mit etwas Glück auch hie und da im Café oder beim Spaziergang durch die Stadt. Skype ist übrigens ein Investor von Fon, Ziel ist der Aufbau eines mehr oder weniger flächendeckenden WLAN-Netzes. Das und WLAN-fähige Geräte – darum geht es, am Skype-Client wird es jedenfalls nicht scheitern.