Harald Schmidt ist witzig. Er hat eine Internetfirma gegründet, Schmoogle, halb Schmidt, halb Google. Witzig. Den Witz hat er selbst vielleicht gerade noch so verstanden, denn vom Internet scheint er nicht viel zu verstehen. Daher sind seine Internetwitzchen immer auch massentauglich. Und von Google hat doch jeder schon mal gehört, oder? Sogar meine Eltern, die nicht einmal einen Computer besitzen, allerdings schauen die auch keinen Schmidt. Pech gehabt.
Nicht gerade die beste Folge, einfach mal zu sevenload wechseln und in alte Shows reinklicken
Wenn Schmidt nun die Mindtime Show für 100 Euro „gekauft“ hat, dann macht er das nicht, weil er Rob Vegas kennt oder sogar gut findet, sondern weil er daraus den besten Gag machen kann. Auf keinen Fall trifft dort Best-of-TV-Show auf Best-of-Internet-Show – jedenfalls nicht in Schmidts Augen. Daher verwundert es auch nicht, dass ein Anruf von Rob Vegas bei BonitoTV auf taube Ohren stieß. Rob wäre natürlich gerne in die Sendung kommen. Offenbar wurde er dort aber genauso abgewimmelt wie jeder andere blöde Zuschauer auch.
Das Beste, was Rob machen konnte, er drehte den Spieß um. Es ja noch irgendwie naheliegend, Schmidt in die eigene Schow einzuladen, aber ihm dafür auch zweihundert Euro anzubieten, ist mal so richtig auf die großen Sender geschissen. Im ersten Moment scheint dies nur ein gelungener Gag zu sein, aber in Zukunft werden es die großen Stars es sich wohl nicht leisten können, die kleine Perlen im Netz so zu behandeln. Man stelle sich vor, er hätte das mit Ehrensenf gemacht und Spiegel Online hätte einen deftigen Kommentar hinterhergeschoben, auch wenn es dann doch noch ein paar Ligen darüber gibt.
Harald Schmidt stellt Rob Vegas vor
Das hört sich jetzt ein wenig nach dem alten Lied an, die Blogs könnten die Zeitungslandschaft oder gar den Journalismus revolutionieren. So ist das nicht gemeint, aber ein bisschen Revolution ist es dann doch, wenn auch die großen TV-Sender und ihre Stars sich mehr vernetzen müssen.
Schmidt in allen Ehren, ich mag ihn sehr, aber mit einem Auftritt in der Mindtime Show würde er dann doch Größe zeigen. Wer dick beim Media Markt abkassiert (von den GEZ-Gebühren ganz zu schweigen) sollte sich auch für ehrlich verdiente zweihundert Euro nicht zu schade sein. Man könnte das Geld natürlich auch als Media-Markt-Gutschein auszahlen. Dann wäre der Schmidt nicht nur eine käufliche, sondern endlich auch wieder eine coole Sau.