Würde so eine Anzeige auch in der gedruckten Zeit erscheinen? Als ich da eben wieder so eine Klickibunti-Werbung auf Zeit online sah, fragte ich mich, wie die aussehen müsste? Gut, blinken könnte sie nicht. Aber „hier gratis Skat spielen“ kann ich mir in der gedruckten Zeit nicht so recht vorstellen.

Screenshot von Zeit online
Screenshot von Zeit online

Zugegeben, im Reisebuch findet sich so mancher Reiseschmarrn. Und das trifft vielleicht auch noch auf die eine oder andere muffige Ecke im hinteren Teil der Zeit zu, aber wer kann sich eine großformatige Werbung für einen Swinger-Club im Politikbuch vorstellen? Ich jedenfalls nicht.

Schließlich fällt das Niveau der angenommenen Werbung auch auf die Zeitung selbst zurück. Audi? Na klar! Der Aufruf irgendeiner kruden Lobby- oder Unterschriftenaktion? Vielleicht noch, gerade so. Aber dort beginnen bereits die Leser zu tuscheln: Muss so etwas wirklich sein? Muss man das nicht ablehnen?

Ist das online anders? Ein wenig, aber nicht grundlegend. Sicherlich kommen die großen Newsportale nicht umhin, blinkenden Kram zu akzeptieren. Heute war ich auf der Seite und habe die Werbung gesehen, daran lässt sich nichts mehr ändern. Habe ich auf die zweite Seite des Artikels geklickt? In diesem Fall nein. Werde ich wiederkommen, um andere Artikel auf Zeit online zu lesen? Wahrscheinlich. Aber wohl eher mangels Alternative. Ich bin schon auf den neuen Tagesspiegel gespannt.

Zu Gute halten muss man Zeit online allerdings, dass die Klickibunti-Werbung so in den Text eingebunden ist, dass man das Artikelfenster immer so ziehen kann, dass man nur den Text sieht und die Werbung außerhalb des Sichtbereiches liegt.

Zum Schluss ein Beispiel, wo die Zeit es richtig gemacht hat. Die Partnervermittlung in der gedruckten Zeit ist Legende. Und als man sich entschloss, online Parship einzubinden und nicht neu.de oder ähnlichen Krepelkram, war dies sicherlich eine richtige Entscheidung. Das passt einfach.