Benji Wiebe vom Pocketweblog hat mich heute angeschrieben. Er bekam einen Anruf von einem der Frazr-Chefs und wunderte sich, dass die nun auch schon die Blogger abtelefonieren. Warum eigentlich nicht? Ich kann nur sagen: Herzlichen Glückwunsch! Die nehmen dich ernst, du hast alles richtig gemacht.

Mir gibt das die Gelegenheit, mal wieder in die alte Kerbe zu schlagen: Das Gerede von den Journalisten auf der einen und den Bloggern auf der anderen Seite geht an der Sache vorbei. Da wird die Grenze an der falschen Stelle gezogen. Gerade die Blogger sollten das wissen. Was allein zählt, ist Relevanz.

Ich kann mich aus meiner Zeit bei onlinekosten.de noch sehr gut daran erinnern, dass es fast unmöglich war, zu einem ganz bestimmten Pressesprecher von T-Online durchgestellt zu werden. Auch Rückrufe erfolgten nicht. Während AOL vorab zur Vorstellung einer neuen Version der Einwahlsoftware lud. Da waren wir eine von fünf und die einzige reine Onlineredaktion. Es kommt nur auf die Perspektive an, wer relevant ist.

Pressesprecher sind natürlich nicht nur dazu da, Fragen zu beantworten. Sie rufen auch mal gerne von sich aus an. „Schreiben Sie mal über unser Produkt“, ist allerdings sehr plump. Meist wird man eingeladen, das Produkt zu testen. Und ab und zu darf man auch mal eines behalten. Darüber redet aber kein Journalist gerne. Auch wer angerufen wird, hat den Relevanztest bestanden.

Warum sollte man nicht auch als Blogger auf der Telefonliste auftauchen? Pocketweblog hat für die Einführung von frazr.mobi sicherlich mehr Relevanz als die Hörzu. Gerade, wenn es um ein Nischenthema geht, erscheint man als regelmäßiger Blogger bei Google recht schnell auf den vorderen Plätzen bei Suchanfragen zu diesem Thema.

Was ich von Twitter halte, habe ich schon an anderer Stelle gesagt. Das gilt natürlich auch für Klone wie Frazr. Wenn der Frazrmann Benji wie jeden Journalisten behandelt hat, finde ich den Anruf okay. Für ihn war es offensichtlich ungewohnt. Freu dich darüber, da schätzt jemand deine Arbeit.

Wobei ich mich auch an die Aktion von LG zur Einführung des Chocolate erinnere. Die von LG Europe haben mir als Netzausfall-Blogger so ein Oma-Spielzeug ins Haus geschickt (billige Digitaluhr mit Temperaturanzeige). Darauf fragte ich beim deutschen „Head of Marketing Mobile Communication“ an, was das solle. Er versprach mir Aufklärung, auf Nachfrage ein zweites Mal. Es kam nichts. Auch soviel zur Relevanz von Bloggern aus Sicht von Pressestellen. Herr Bourdin, ich habe das nicht vergessen.