Als Kind habe ich nicht die Bravo gelesen. Aber zwei, drei Poster hingen doch an meiner Wand. Die waren von meiner Schwester abgestaubt und in der Mitte gefalzt (das Heftformat!) und etwas eingerissen – dort, wo die Bravo geheftet war. In diesem ästhetischen Dilemma befindet sich immer noch jede Zeitschrift und Zeitung, die ein Panoramabild über zwei Seiten hinweg druckt. Aber zum Glück gibt es das E-Paper.
Auch die Zeit leistet sich ein solches. Bald fange ich an zu glauben zu meiner persönlichen Besänftigung. Als ich heute vor Mittag an meinen Briefkasten trat, lag dort weder eine Zeit, noch vor der Tür, noch im Treppenhaus. Aber es gibt doch das E-Paper, auf das ich als Abonennt Zugriff habe.
Wie schön!
Was jeder popelige Papierabonnent so nicht zu sehen bekommt, ich persönlich erhalte es auf einen Blick: die Seiten 44 und 45. Diese werden in der PDF-Datei nicht untereinander, sondern nebeneinander als ein einzige Seite angezeigt. Da hat sich irgendjemand mit einem blauen und einem gelben Buntstift ausgetobt und was zu Spitzbergen aufgezeichnet. Das darf man auch nicht auseinander reißen.
Nochmal zum mitlesen: Um das Zeit-E-Paper lesen zu können, ohne Augenkrebs zu bekommen, muss man es – zumindest auf meinem Monitor – auf 108% vergrößern. So passt es gerade noch auf meinen BREITbildschirm, ist aber gerade erst zu entziffern.
Nun zu meinen Fragen.
1. Wie riesig muss ein Bildschirm sein, damit diese extra-breite Spitzbergen-Seite darauf Platz findet?
2. Hat die Zeit-Redaktion solche?
3. An wen kann ich meine Bewerbung schicken?
post scriptum
Dies ist kein Einzelfall. Die zeitsche Doppelseite habe ich schon des öfteren gesehen. Schließlich wurde mir nicht nur heute die Zeit vor der Tür weggeklaut.
Nachtrag
Die Doppelseite 54/55 hängt nur zusammen, damit die Werbung nicht auseinander gerissen wird. Der redaktionelle Teil ist fein säuberlich getrennt.