Tolle neue Funktion. Das GoogleWatchBlog berichtet, dass im Google Reader nun auch die Veröffentlichungszeit eines Feedeintrages angezeigt wird. Man muss nur mit der Maus ganz rechts über die Indizierungszeit fahren. Ohne den Tipp wäre ich wohl nie darauf gekommen, da ich im Google Reader fast nur per Tastatur navigiere.

Deshalb mag ich den Google Reader: Er ist einfach schnell. Meine Feeds habe ich zwar gelabelt, de facto nutze ich aber nur die „All items“ als globalen Posteingang. Angezeigt werden dort auch nur die „new items“. Per „j“ springe ich dann von Eintrag zu Eintrag. Scheint der Lesestoff interessant, überfliege ich ihn entweder schnell oder öffne ihn per „v“ in einem neuen Tab. Den Firefox habe ich gezwungen, dies im Hintergrund zu tun. Produktivitätsfetischisten kennen diese Vorgehensweise als „Inbox Zero“.

Deshalb mag ich den Google Reader nicht: Er ist einfach langsam. Da der Google Reader die Feeds nicht in dem Momment abruft, wenn ich User aufs Knöpfchen drücke, kommt es zwangsläufig zu einer zeitlichen Verzögerung. Sowohl Netzausfall als auch Pocketbrain pingen zwar direkt nach der Veröffentlichung diverse Pingdienste an (Google müsste auch dabei sein), dennoch passiert es, dass einzelne Netzausfälle oder Pocketbrain-News erst mit zwei, drei Stunden verzögerungen über den Google Reader ausgeliefert werden.

Einen Feedreader zu nutzen, der auf meinem Rechner installiert ist, kommt für mich nicht infrage, da es nicht einen „meinen Rechner“ gibt, sondern gleich drei – das Handy mal mitgezählt. Vernünftige Synchronisierungsdienste sind mir noch nicht untergekommen. Ich möchte jedenfalls nicht an einem Rechner die Feedeinträge sehen, die ich an einem anderen Rechner schon bearbeitet habe. Aus dem selben Grund nutzt man ja auch IMAP und nicht POP3 bei der E-Mail-Verwaltung.

Eine Alternative zum Google Reader wären Feedreader, die man sich auf dem eigenen Server installiert. Darauf kann man dann von verschiedenen Rechner zugreifen. Gleichzeitig werden die Feeds erst eingesammelt, wenn man aufs Knöpfchen drückt. Sie sind also aktuell. Kollege Wagenhöfer nutzt deshalb den Tiny Tiny RSS, aber ich konnte mich mit dem nicht anfreunden. Er war zu langsam und hat nicht alle Feeds erfasst. Außerdem gab es keinen mobilen Zugang, der bei Google einfach nur genial ist.

Die Alternativen zum Google Reader -Bloglines, News Alloy und andere – haben mich alle nicht überzeugt, weil es ihnen an Schnelligkeit und/oder am mobilen Zugang fehlt. Deshalb akzeptiere ich beim Google Reader auch, dass ich bei manchem Feed die Neuigkeiten erst später sehe. Google Reader sagt mir zumindest jetzt, wie spät ich dran bin. Der Feed muss das natürlich korrekt angeben. Und nochmals danke an das tolle GoogleWatchBlog.