Als ich gestern abend meine RSS-Feeds abrief, wurde ich wieder einmal überracht: Mit dem neuen Chefredakteur Wolfgang Blau hat Zeit online tatsächlich gelernt zu kommunizieren. „Wir werden heute Abend gegen 21 Uhr Änderungen an unserem Layout vornehmen.“ Wow.


Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Der Wandel in kleinen Schritten wurde bereits mit den ersten Änderungen am Layout angekündigt. Ich halte das für einen guten Weg und habe auch nie verstanden, weshalb man die Arbeitskraft von zig Leuten und ein paar Millionen Euro in einen Relaunch stecken muss.

Eine Gefahr bei großen Umstellungen ist immer, dass die Leute meckern. Die Leute sind in diesem Fall nicht nur die Leser, sondern auch die Blogger und andere Großkommentatoren. Da fallen dann gerne Pauschalurteile wie „sieht sch… aus“ oder „verschlimmbessert“.

Lediglich zwei Änderungen wurden gestern vorgenommen. Das Zeit-Logo wurde durch ein neues Logo von Zeit online ersetzt. Und die Hauptspalte wurde mit der Nebenspalte vertauscht. So simpel das ist, so konkret muss man die Änderungen auch diskutieren. So einfach werden sich die Auswirkungen auch an den Zugriffszahlen messen lassen.


Und so sah es früher aus

Das neue Logo ist nicht schön. Das alte war es allerdings auch nicht. Darum ging es bei dem Wechsel auch gar nicht. Zeit online bekräftigt mit dem Tausch, eine eigene Marke zu sein und auch so aufzutreten. Spiegel Online verwechselt niemand mehr mit dem gedruckten Spiegel. Gratulation, wenn Zeit online das schafft. Mir ist allerdings nicht klar, ob das vom Verlag wirklich gewollt ist.

Ich kann mir auch vorstellen, dass das Logo sich mit den nächsten Veränderungen an der Website weiter wandeln wird.

Das Vertauschen der Spalten war eine schlichte Notwendigkeit. Als Zeit online seinerzeit seinen Relaunch hinlegte, kam mir der Aufbau wie ein trotziges Kinderschmollen vor: Wir machen es anders als Spiegel Online – auf jeden Fall!

Richtig ist, dass man St. Spon nicht 1:1 kopieren sollte. Da sie dort aber vieles richtig machen, wird man als Newsportal zwangsläufig viele Elemente ähnlich gestalten. Dies gilt auch für den Grundaufbau. Zeit online hat jetzt endlich einen alten Fehler korrigiert.

Ich bin gespannt, wie Zeit online in einem halben Jahr aussehen wird.