Ein Journalist telefoniert viel. Doch wenn er selbst angerufen, droht oft Ärger. Der Pressesprecher, der um eine Korrektur bittet (oder schleimt), ist da noch harmlos. Manch einer brüllt einem einfach seine Ungerechtigkeiten ins Ohr. (Okay, wer nur Pressemitteilungen abpinnt, dem passiert das natürlich nicht.)
Die Zeit hat ein schönes Stück darüber geschrieben. Nur ein Detail:
In dem Schreibens bezichtigt er den Autor der „Schlampigkeit“, weil er vom „Institut für Rationelle Psychologie in Stuttgart“ schreiben. Ertel wörtlich: „Wir sind seit 1969 ein Münchner Institut, das auch in München steuerlich erfasst ist und kein Stuttgarter Institut.“ Dumm nur, dass wenige Zentimeter über dieser Behauptung im Briefkopf die Adresse „Industriestr. 4 – 70765 Stuttgart“ steht.
Auf diesem Niveau findet dann die Auseinandersetzung statt. Anscheinend unterhalten sich auch schon die Anwälte miteinander. Aber die Zeit hebt das Ganze nochmal auf ein anderes Niveau. Der Journalist streitet sich auch per Anwalt, vor allem aber in der Öffentlichkeit: Er schreibt darüber.
Schade nur, dass dieser Artikel im „Wissen“ erschienen ist, da hätte ich ihn fast nicht gesehen. „Wissenschaftsjournalismus. Skeptisch sein und weiterdenken“ – das sagt mir nicht viel. Dort im Wissen wirkt er wie eine Rechtfertigung. Das soll er auch sein, das ich auch okay. Dennoch hätte ich mich im Ressort, ja, wo eigentlich?, Kultur?, Leben?, mehr darüber gefreut.