Das offizielle Google Reader Blog berichtet, dass die englische Zeitung The Guardian seine Artikel nun als Volltext in den RSS-Feed packt. Angeblich soll es die erste Zeitung sein, die das macht. Und das hat einen guten Grund. Die Verlage sind nicht davon überzeugt, dass sich das Ganze refinanziert.
Jeder Leser soll schließlich Werbung zu sehen bekommen, die dann auch noch oft genug geklickt wird, damit die Werbekunden mit der Klickrate zufrieden sind. Ob das in einem RSS-Feed der Fall ist, weiß ich nicht. Aber das ist wohl die Sorge. Deshalb findet man die kompletten Texte derzeit auch fast nur bei nicht-kommerziellen Blogs und bei PR-Zeug.
The Guardian hat angekündigt, zum Volltext demnächst auch Werbung in den Feed zu packen. Im Einzelfall wird aber immer noch eine Zusammenfassung eingestellt oder ein Bild weggelassen, wenn es dafür Gründe gibt – wahrscheinlich rechtliche Gründe. Im Test eben lag der Anteil der Volltexte noch unter 50 Prozent.
Am einfachsten wäre es wohl, die einzelne Seite im Feedreader nachzubauen. Im Google Reader sehe ich aber nur unformatierten Text. Da wird die Werbung dann wohl einfach druntergeklatscht. AreaMobile macht das so. Sieht nicht hübsch aus, aber es geht ja auch um die Klickrate.
Auch bei der Navigation gibt es erste Ansätze. Die Feeds von faz.net enthalten einen Footer, der im Prinzip die Hauptnavigation nachbildet. Das ist dann auch schon das zweite Problem: Jeder Leser soll auf die Website rübergezogen werden, wobei das zu kurz gedacht ist. Denn wer den Feed abonniert hat, kommt schneller wieder als jemand, der nur zufällig auf der Website gelandet ist und diese erst kennenlernen soll.
Ganz so relevant sind diese Fragen noch nicht. Letztens habe ich gelesen (Quelle nicht mehr im Kopf), dass nur 12 Prozent der Internetnutzer RSS kennen bzw. nutzen (stimmt die Zahl?). Dennoch wird sich jeder Website-Betreiber mit solchen Fragen auseinandersetzen müssen.