Es gibt die schöne Anekdote, dass einige mittelständische Unternehmer ihre Töchter zu einer renommierten Universität schicken und dort VWL studieren lassen – nicht, um sie auf die Nachfolge vorzubereiten, sondern, um einen Schwiegersohn zu finden, der diesen Job übernimmt.
Das war früher. Eheanbahnung geht heute über Xing – und Xing ist sich auch nicht zu fein, damit zu werben: „Und es hat Xing gemacht! Als ich gesehen habe, mit wem der sonst noch Geschäfte macht. Lena P., Market Development Manager“ – Na, wenn das mal nicht ein Kriterium für die Partnerwahl ist, also, für die Wahl der Geschäftspartner.
Ich bin einer der zufriedenen, aber passiven Xing-Nutzer. Ich lese täglich die Statusmeldungen, die Xing mir in der kostenlosen Variante zu lesen gibt. Ich sehe, wenn jemand den Job wechselt. Ich habe Zugriff auf die Kontaktdaten und gebe entsprechend meine frei.
Das war’s. Ich würde nie auf die Idee kommen, für einen solchen Dienst zu zahlen – zumindest nicht diesen Betrag. Durch was rechtfertigt der sich eigentlich? Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach nicht. Eigene Status-Meldungen abzusetzen, wäre schön, muss aber nicht sein.
Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass die Gruppen und Foren Flirtplätze sind. Dort, wo ich mal kurz reingeschnuppert habe, war es entweder fachlich nicht anspruchsvoll oder gleich Off-topic. Nun ja, wer wirklich arbeitet, wird sich dort wohl weniger aufhalten.
Google hat mir verraten, dass die Kampagne schon seit Februar läuft und es sechs Testimonials gibt – drei Jungs und drei Mädels. Dass mir jetzt allerdings Blondi vor die Linse kam, mag Zufall sein, ich vermute aber mal eine gewollte statistische Unausgewogenheit. Ist ja opportun.