Facebook und Twitter sind heute das, was 2005 Blogs waren ? und RSS-Feeds. Die eigene Gedanken lassen sich auf diese Weise online verteilen und die anderer aggregieren und konsumieren. Mit unterschiedlicher Gewichtung abhängig von persönlicher Präferenz und Fähigkeit.

Facebook und Twitter haben mir keinen Gewinn gebracht, ich lese immer noch RSS-Feeds.

Ich sammle im RSS-Reader Pressemitteilungen, die ich für Pocketbrain abonniert habe. Nur ungern gebe ich dafür meine E-Mail-Adresse heraus. PR-Agenturen setzen einen gerne auf den Verteiler anderer Kunden und schaffen es oft nicht, die korrekte Mailadresse zu nehmen.

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Aber auch privat lese ich im RSS-Reader, decke dort mein Bedürfnis an täglichen Nachrichten ab. Das ständige Aufrufen von Spiegel Online im Arbeitsalltag vieler ist eine Form der Prokrastination, das ist bei mir nicht anders. Also lese ich die FAZ (was mir inhaltlich auch näher steht) und auch nur per RSS. Weniger Nachrichten am Tag sind es zudem.

Das funktioniert für mich auch ganz gut, in den letzten Wochen sind es aber mehr News pro Tag geworden. Die FAZ hat viel über Guttenberg und die FDP geschrieben. Und nach wie vor habe ich wenig Disziplin, eine Meldung, deren Überschrift mich interessiert, nicht jetzt, sondern erst später zu lesen.

Im RSS-Reader habe ich deshalb die einzelnen Feeds in Ordner organisiert, einer davon heißt Abendlektüre. Die Absicht war, dort morgens nur kurz reinzuschauen, um dann abends in Ruhe zu lesen und den Rest zu löschen. Das schaffe ich leider nicht. Also habe ich mich mir vorgenommen, zwei RSS-Reader zu nutzen.

Online gibt es keine Alternative zum Google Reader. Da ich aber nur private Feeds auch auf dem Smartphone lese, die Feeds für Pocketbrain aber nur am Laptop, um sie gegebenenfalls gleich zu einer News zu verarbeiten, kann der Zweit-Reader auch Software für Linux sein.

Einige Programme habe ich in den letzten Wochen ausprobiert, auch Erweiterungen für Firefox und die Mailprogramme, keines erfüllte meine Ansprüche. Google macht einen richtig guten Job, die anderen aber nicht.

Daher nutze ich nun zwei Google Reader. Seit einigen Monaten kann man Google-Anwendungen mit mehreren Konten nutzen. Über „Switch account“ kann man von einem Konto ins andere wechseln.

Beim langsamen Ausprobieren ging dies auch ganz gut, beim schnellen Nutzen jedoch weniger. Man muss auf seinen Namen rechts oben klicken, dann auf „Switch account“, schließlich auf den Namen des anderen Kontos. Das ist ein bisschen viel, zumal man mit dem Mauszeiger mehrmals die Richtung wechseln muss. Das bremst aus. Ein Tastenkürzel gibt es meines Wissens auch nicht.

Zudem passiert es, dass man im falschen Account landet, wenn man einen anderen Google-Dienst aufruft. Es kostet dann nicht nur Zeit, das Konto zu wechseln, vor allem aber Aufmerksamkeit. Wer schnell arbeitet, will nicht schauen, sondern sich darauf verlassen können, dass hinter einem Klick das erscheint, was er erwartet.