Facebook, Google+, jeder hat etwas dazu zu sagen. Die Analysten diskutieren die Aktienkurse, Verbraucherschützer den Datenschutz. Medienjournalisten, tja, liest sich irgendwie gut, hat man aber sofort wieder vergessen. Frau Aigner gibt am Wochenende ein Interview. Was Jon Callas dagegen vor wenigen Tagen auf Zeit Online von sich gegeben hat, ist originell. Er sagt die Verstaatlichung von Google und Facebook voraus.

Google, Facebook und der Staat heißt das Stück. Und wenn es keine Verstaatlichung wird, dann zumindest eine strenge Regulierung. Eine Prognose, keine Wertung oder Forderung.

Die Präsenz im Netz wird seiner Meinung nach zur Grundversorgung, zur Infrastruktur ? so wie Wasser, Strom, Telefon und Eisenbahn. Auch da liefe es ohne den Staat nicht rund. Bei einem Monopol in diesem Bereich kann man schlecht sagen: Kaufe ich nicht oder woanders. Mit Google und Facebook würde das so ähnlich werden. Es kommt aber noch etwas hinzu:

Der Nutzer fühlt sich als Kunde, Google und Facebook nehmen aber kein Geld von ihm, sondern von den Werbetreibenden. Der Nutzer ist nicht Kunde, sondern das Produkt, das verkauft wird. Die These ist zwar nicht neu, macht aber plausibel, weshalb Google und Facebook kein Interesse daran haben, dem Nutzer das Optimum zu liefern.

Diesen Anspruch wird, so Callas, dann irgendwann der Staat erheben. Er sagt übrigens nicht welcher, die beiden Unternehmen sind in den USA beheimatet. Aus europäischer Sicht sind das ebenfalls trübe Aussichten.