In den neuen Bluetarifen sind Flatrates und Inklusivleistungen gestaffelt ? ähnlich wie bei Telekom und Vodafone. Die O2-Tarife sind jedoch günstiger.

Während gerade alles zur CES 2012 nach Amerika blickt, kündigt der deutsche Mobilfunknetzbetreiber O2 neue Tarife an. Nicht unbedingt die beste PR-Strategie, aber durchaus üblich. Erst ab 17. Januar gelten die neuen Tarife, und O2 will sich damit auch gar nicht verstecken. Kreativ sind sie nicht, aber günstiger als vergleichbare Tarife bei Telekom und Vodafone. Bei den Bluetarifen handelt es sich um gestaffelte Flatrates.

Die Blue-Tarife von O2.gif

Der Preisnachlass entspricht dem aktuellen Ausbaustand des Netzes. In großen Städten ist dieses gerade überlastet, vor allem bei Datenverbindungen. Auf dem Land ist das O2-Netz nicht so gut ausgebaut. Mal surft man nur über EDGE statt über HSPA, mal gibt es nur einen Masten im Ort, was bei einem Ausfall tragischer ist, als wenn T-Mobile und Vodafone zwei Masten stehen haben. Schon selbst mehrfach erlebt.

Im April 2009 hatte der damalige O2-Chef Jaime Smith Basterra die Tarife radikal vereinfacht. Mit dem O2 o gab es beim Netzbetreiber einen Einheitstarif, wie man ihn von den Discountern bereits als Prepaidtarif gab. Man zahlte 9 Cent pro Minute. Kurz darauf wurde der Kostenairbag eingeführt, der auch nicht schwer zu verstehen war. Mit dem O2 on gab es für Selbstständige später noch eine Telefon-Flatrate in alle Netze für einen festen Betrag im Monat ? also auch eine Art Einheitstarif. Zudem wurde noch die Handysubvention aus der monatlichen Grundgebühr herausgerechnet. Einfacher ging es wirklich nicht mehr.

Pakete, die nur selten passen

Mittlerweile ist es wieder unübersichtlich ? wie bei Telekom und Vodafone oder wie früher. Den Anfang machten die ersten Bluetarife bei der Einführung des iPhones. Der Vorteil der einfachen Tarife war ganz klar, dass man nicht nachdenken musste. In der Tabelle oben sehen die neuen Tarife noch logisch aus, die Wahl fällt allerdings schwer, wenn man bei Vertragsabschluss einschätzen muss, welche Flatrate man für welche Netze braucht. Schließlich muss man dann noch vor einigen Anrufen überlegen, wieviele Freiminuten übrig sind.

Aber nun zu den Tarifen: Sie sind gestaffelt. Je mehr Inklusivleistungen es gibt (als Flatrate oder mit einer konkreten Zahl versehen), desto mehr muss man im Monat zahlen. Dabei hat O2 Pakete aus Telefonminuten, SMS und Datenpaketen geschnürt, die in der Regel nicht zum individuellen Bedarf passen. Wer zum Beispiel moderat telefoniert, aber viel im Internet surft und nie SMS schreibt, wird den optimalen Tarif nicht finden.

Eine Telefon-Flatrate in alle Netze ist dabei

Im Tarif Blue XS für 9,99 Euro im Monat erhält man eine netzinterne Flatrate, 50 Gesprächsminuten für alle anderen Netze, 50 SMS und 50 MB, die man mit bis zu 7,2 Mbit/s versurfen kann. Danach wird wie üblich die Geschwindigkeit gedrosselt. Im Tarif Blue S gibt es für monatlich 24,99 Euro eine Flatrate für netzinterne Telefonate sowie ins Festnetz, 100 Minuten in andere Netze, 100 SMS und 300 MB. Für 39,99 Euro gibt es im Tarif Blue M eine Telefon-Flatrate in alle Netze, 150 SMS und ebenfalls 300 MB. Der Tarif Blue L für 59,99 Euro enthält zusätzlich eine SMS-Flatrate, hier lassen sich 2 GB Daten mit bis zu 7,2 Mbit/s versurfen.

Die vier Tarife unterscheiden sich noch in ein paar Extras und in den Upgrade-Optionen. Die Laufzeit beträgt 24 Monate, wer monatlich kündigen können möchte, erhält keine Inklusiv-SMS. Gerade das ist eindeutig eine Verbesserung für diejenigen, die ein, zwei Monate einen Anschluss mit hohen Inklusivleistungen benötigen. Eine Anschlussgebühr hat O2 nicht erwähnt. Entsprechende Tarife mit unwesentlich besseren Konditionen gibt es auch für Selbstständige.