Gestern wurde ich gefragt, welches Smartphone ich mir jetzt kaufen würde. Ich konnte keine Antwort geben. Es gibt immer irgendwas, das mir nicht passt oder fehlt. Ich tue mich schwer damit, wo und wie Google und Apple Grenzen setzen beziehungsweise Daten sammeln. Hinzu kommt noch, dass ich eine physische QWERTZ-Tastatur möchte. Da kommt dann nicht mehr viel infrage.

Seit Jahren schon beobachte ich die Entwicklung von Maemo zu MeeGo und jetzt von MeeGo zu Tizen. Die ersten Geräte von Nokia kann man als reine Entwicklergeräte betrachten, aber sie hatten eine QWERTZ-Tastatur. Das ging schon mal in die richtige Richtung. Daher war ich enttäuscht, dass das Nokia N9 nur einen Touchscreen hatte und das für Entwickler bestimmte Nokia N950 auch nur für Entwickler erhältlich war. Meine Hoffnung liegt jetzt auf Tizen.

Im Januar habe bereits die ersten Fotos von der Tizen-Oberfläche verlinkt und über eine mögliche Verbindung mit Bada zu einem Ökosystem geschrieben, jetzt ist mir auch ein Video untergekommen, wo im Emulator des Software Developer Kit (SDK) ein neunminütiger Lauf durch die einzelnen Bereiche gezeigt wird. So schön wie das Nokia N9 und die Harmattan-Oberfläche ist es nicht, es sieht aus wie Bada – etwas altbacken, aber solide.

Etwas vom iPhone abrücken

Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Samsung bemüht sich mit TouchWiz um eine Oberfläche, die auf allen Smartphones gleich aussieht – ob nun Android oder Bada darunter läuft. Durch die vielen Auseinandersetzung mit Apple vor Gericht wird Samsung aber gezwungen sein, TouchWiz mit der nächsten Generation etwas mehr vom iPhone abzurücken. Ich wette darauf, dass wir im Frühjahr neue Ansätze sehen werden. Erst heute hat Samsung verkündet, dass das Galaxy S III nicht im Rahmen des Mobile World Congress jetzt im Februar gezeigt wird, sondern erst im Frühjahr – kurz bevor das Gerät auch erhältlich sein wird.

Der Freund, der mir diese Frage stellte, entschied sich übrigens für das Samsung Galaxy S II und ist damit sehr glücklich.