Das Wall Street Journal berichtet, Google plane einen Onlinespeicher, der ähnlich wie die Dropbox funktioniert (Link nur für Abonnenten, mehr bei Golem). Google Drive soll in den nächsten Wochen starten, günstiger sein als die Dropbox und ebenfalls einen kostenlosen Basisdienst anbieten. Vor Jahren war die Onlinefestplatte schon als G Drive erwartet worden. Als Google Music gibt es einen ähnlichen Dienst bereits für die eigene Musiksammlung.

Die spannende Frage dabei ist aber nicht die Größe des Speichers, sondern wo die Daten letztlich liegen. Dropbox synchronisiert die Daten zwischen mehreren Geräten und hält zusätzlich noch einen Datensatz auf dem eigenen Server vor. Bei einer Onlinefestplatte im klassischen Sinn liegen die Daten dagegen nur im Netz, sprich in der Cloud. Sie wird meist über WebDAV in das lokale Gerät eingehangen und erscheint als weitere Festplatte. Ohne Internetverbindung kann allerdings nicht darauf zugegriffen werden.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass das Gerät bei einem Synchronisierungsdienst versucht, in ständigem Kontakt mit dem Server zu bleiben. Bei meiner Dropbox stört mich das nicht, aber Google hätte einen weiteren Dienst auf meinem Rechner laufen, der diesmal sogar darauf ausgerichtet ist, nicht abgeschaltet zu werden. Beim Google Reader logge ich mich dagegen meist aus, nachdem ich alle interessanten Webseiten in separaten Tabs geöffnet habe.

Dauereingeloggt auf dem heimischen Rechner

Während die Nutzer sich also über Google Drive freuen, weil die Daten vom heimischen Rechner bequem auf das (Android-)Smartphone gelangen, so freut sich Google, dass es auf dem Rechner zuhause präsenter ist. Die Handys sind ja in der Regel bereits bei Google dauereingeloggt.

Wer bereits eine Dropbox nutzt und damit zufrieden ist, hat keinen Grund etwas daran zu ändern. Der Wechsel in einen kostenpflichtigen Account jedoch erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Dropbox seinen Dienst auch in Zukunft aufrecht erhalten kann.

Wer seine Daten nicht außerhalb deutscher oder europäischer Datenschutzgesetze speichern möchte, Google und Dropbox sind beide in den USA beheimatet, muss sich nach einem europäischen Anbieter umsehen. Das italienische Unternehmen Memopal bietet zum Beispiel einen ähnlichen Leistungsumfang wie Dropbox.