Ich kotze. Das ZDF stellt das Philosophische Quartett ein. Das Format habe sich nach zehn Jahren allmählich auserzählt, zitiert die FAZ einen Sprecher des Senders. Ich bin bekanntlich kein Freund von GEZ-Gebühren, weil damit Verbotene Liebe und Wetten dass finanziert werden. Meiner Meinung nach gehört dies nicht zum öffentlich-rechtlichen Auftrag – oder sollte es zumindest nicht. Das Philosophische Quartett dagegen oder das ZDF nachtstudio, sind zwei Perlen, die man so im privaten Fernsehen nicht finden würde. Klar, dass das so nicht bleiben darf.
Ich frage mich überhaupt, wie im ZDF Entscheidungen getroffen werden. Man schaue sich nur die Suche nach einem Gottschalk-Nachfolger für Wetten dass an. Für jeden Kandidaten kann man Gründe für und wider finden. Aber wie, bitte schön, kann man Hape Kerkeling und Markus Lanz als gleichwertige Alternativen diskutieren? Das Ergebnis wären zwei völlig unterschiedliche Sendungen. Man hat den Namen einer Show, an dem man unbedingt festhalten will, sucht dann einen Moderator, und zuguterletzt wird das Konzept der Sendung entwickelt? O Gott, ich will keine GEZ-Gebühren mehr zahlen!
Zurück zu den ernsten Themen. Ich kenne Richard David Precht nicht wirklich. Ich habe noch keines seiner Bücher gelesen, ihn stattdessen bloß in ein paar Talkshows gesehen und auf YouTube mit einem Vortrag vor einem Lobby- oder Branchenverband. Aber ich kenne Leute, die zu seiner Lesung nach Bad Lippspringe gefahren sind. Gut, dafür kann er nichts. Und es ist auch sein gutes Recht, seinen Büchern Titeln zu geben, die sich gut verkaufen lassen. Ich fürchte aber, das wird eine Unterhaltungssendung, die wir da im Herbst 2012 zu sehen bekommen.
„Die geplante Sendung mit Richard David Precht sei nicht unbedingt in der Nachfolge des ‚Philosophischen Quartetts‘ zu sehen, über die Form und den Sendeplatz werde noch verhandelt“, schreibt die FAZ.