Ich bin gerade in einer Phase, wo ich schon sehr unter Rückenverspannungen leide, und manchmal wird mir sogar die Hand oder der Fuß ein wenig taub (ich weiß, ich weiß; ich will meine Unvernunft hier auch gar nicht weiter diskutiert sehen), irgendwo drückt es mir da ordentlich auf den Nerv. Vorgestern habe ich auf Lifehacker einen Artikel zu den „eye-gonomics“ gelesen, die selben Infos wie immer. Vor zwei Jahren hatte ich meinen Monitor rausgeworfen, jetzt habe ich ihn wieder aufgebaut.
Ich wollte einem „mobile lifestyle“ frönen, tatsächlich habe ich aber nur meinen Schreibtisch frei gemacht. Und so war das Setup davor: zugeklappter Laptop in der Mitte, daran angeschlossen ein 22-Zoll-Monitor und ein USB-Hub, dessen Steckplätze wiederum von Tastatur, Maus und Drucker belegt waren. Scanner, externe Festplatte und USB-Stick waren in Reichweite, aber nicht angeschlossen. Das mobile Leben bestand vor allem darin, abends Monitor und USB-Hub auszustecken und mit dem Laptop vom Schreibtisch weg in eine gemütliche Ecke zu gehen, um dort meine Serien zu schauen.
Dann hatte ich nur noch den Laptop auf dem Tisch, eine kabellose Notebookmaus, eine Lampe und sonst gar nichts. It gave me a peaceful mind. Der eigentliche Gedanke dahinter war aber eine Vereinheitlichung meiner Arbeitsumgebung: Ich wollte überall die gleiche Tastatur und die gleiche Auflösung am Monitor haben. Ich schreibe mit zehn Fingern blind, nicht alle Sonderzeichen finde ich auf diese Weise, aber dass auf einer Tastatur die Strg-Taste ganz links unten lag und auf der anderen um eine Taste eingerückt, machte mich verrückt.
Kopf geneigt und Nacken überspannt
Ähnlich war es mit dem Monitor. Seinerzeit habe ich viel für meine Texte recherchiert und dafür einen Texteditor bündig neben das Browserfenster platziert. Das ist jetzt reine Psychologie, aber beim abendlichen Wechsel von 1600 Pixel Breite auf 1440 Pixel, kam ich mir immer irgendwie amputiert vor. Als ich den großen Monitor nach draußen gestellt hatte und nur noch auf dem kleinem Bildschirm arbeitete, war alles wieder gut.
Der Artikel bei Lifehacker und die obligatorische Grafik mit dem optimalen Sichtwinkel zwischen Augen und Monitor führten mir wieder einmal vor, was ich falsch mache. Den ganzen Tag über ist mein Kopf nach unten geneigt und der Nacken überspannt. Und da ich sowieso keine gute Haltung habe, krümmt sich ziemlich bald auch der Rücken von unterhalb der Tischplatte um die Kante herum bis über die Tastatur. Die paar Stretchübungen zwischendurch halfen auch nicht wirklich.
Ich habe jetzt den großen Monitor wieder angeschlossen. Ich schalte den Bildschirm des Laptops aus, wenn ich am Tisch sitze, und tippe ausschließlich auf der Laptop-Tastatur. Beim Ein- oder Ausstöpseln des Monitors muss ich mal kurz xrandr aufrufen, aber das stört mich nicht. Ich habe schon überlegt, ob mein nächster Monitor nicht einfach die gleiche Auflösung haben soll wie mein Laptop, 1440×900 Punkte auf 19 Zoll, aber nachdem ich mal wieder einen Film in HD auf 22 Zoll gesehen habe, war ich doch schwer begeistert. Könnte meinetwegen noch größer sein.
Kleiner Laptop, großer Monitor
Jason Fried von 37signals schrieb letztens, dass er von von einem 15″ MacBook Pro auf ein 11″ MacBook Air umgestiegen sei.
It’s my only computer. I do all my work on it. I code on it, I design on it, I browse on it, I run 37signals on it.
I originally purchased an external monitor because I thought I’d need the extra space, but I’ve found I like the smaller screen of the 11”. I don’t use the external screen at all. The smaller screen keeps me focused and it’s the right size to run full-screen apps.
Das fand ich dann schon etwas extrem, aber einen leichten 12-Zoll-Laptop von Lenovo in Verbindung mit zwei Monitoren zuhause und auf einem Schreibtisch, den ich hoffentlich bald wieder in meinem eigenen Büro haben werde, fand ich schon sehr sexy.
Ach ja, ich sitze jetzt wieder gerade.